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64. Salomo

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Als David gestorben war,

wurde sein Sohn Salomo König.

Aber Salomo war noch sehr jung.

Wie sollte er über

das große Volk herrschen?

Salomo wusste es selbst nicht.

Wenn Gott mir doch zeigte,

was ich tun soll,

dachte er bei sich.

Eines Nachts hatte Salomo

einen besonderen Traum.

Gott sprach zu ihm: „Salomo!

Ich will dir etwas schenken.

Sag, was willst du von mir?“

„Ach Herr!“, bat Salomo.

„Du hast mich zum König

über dieses große Volk gemacht,

wie du es David versprochen hast.

Aber ich bin noch zu jung.

Ich weiß nichts und kann nichts.

Schenk mir doch bitte,

dass ich auf dich höre

und dass ich ein weiser

und gerechter König werde!“

Da sprach Gott zu Salomo:

„Ich will dir geben,

was du gewünscht hast.

Ich will dich klug und weise machen

wie keinen anderen Menschen zuvor.

Und ich will dir noch mehr geben,

alles, was du dir nicht gewünscht hast.

Reich und mächtig sollst du werden,

reicher als alle anderen Könige

auf dieser Welt.

Bleibe nur gehorsam

und halte meine Gebote!“

Da wachte Salomo auf und dankte Gott

für sein großes Versprechen.

Bald danach zeigte sich,

wie weise Salomo war:

Es war an einem Tag,

da der König Gericht hielt.

Salomo saß auf seinem Thron

und empfing seine Untertanen.

Da stürzten zwei Frauen herein.

Sie schrien einander an.

Jede Frau trug ein Kind auf dem Arm.

Das eine Kind strampelte vergnügt.

Das andere rührte sich nicht.

Es war tot.

„Das lebendige Kind gehört mir!“,

schrie die eine Frau.

„Nein, mir“, schrie die andere zurück.

„Du lügst“, rief die eine.

„Nein, du“, rief die andere noch lauter.

Da hob Salomo die Hand.

„Erzählt mir, was geschehen ist!“

„O König!“, rief die eine Frau.

„Wir beide wohnen in einem Haus

und schlafen in einem Raum.

Jede von uns hat ein Kind.

Doch ihr Kind

ist in dieser Nacht gestorben.“

„Nein“, rief die andere Frau.

„Es war dein Kind.

Mein Kind lebt.

Dein Kind ist tot.

Ich will das lebendige Kind haben.“

„Nein“, rief die erste.

„Ich will es haben.

Ich bin die Mutter.“

So zankten sie sich,

zeterten und schrien sich an.

Und niemand wusste,

wer von den beiden Recht hatte.

Da befahl Salomo:

„Bringt mir ein Schwert

und teilt das lebendige Kind!

Teilt es gerecht in zwei Teile!“

Aber da schrie die eine Frau:

„Nein, lasst es am Leben!

Gebt es lieber der anderen Frau!“

Doch die andere Frau sagte kalt:

„Warum nicht?

Das ist doch gerecht!

Dann haben wir beide kein Kind mehr.“

Nun wusste König Salomo,

wer die wahre Mutter war.

Er befahl seinen Dienern:

„Gebt das Kind der Frau,

die sich gewehrt hat!

Denn sie ist die Mutter.“

Da nahm die Mutter

ihr Kind auf den Arm

und trug es glücklich nach Hause.

Doch alle, die dabei standen,

staunten und wunderten sich.

Und sie erzählten im ganzen Land:

„Wie weise ist unser König Salomo!“

1. Könige 3

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