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63. David und Absalom

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David hatte viele Söhne.

Einer von ihnen hieß Absalom.

Er war der schönste von allen Söhnen.

Kein anderer konnte sich

mit ihm messen.

Wahrhaft königlich sah er aus,

wenn er mit seinem wallenden Haar

durch die Straßen schritt.

Absalom hatte alles,

was er sich wünschte.

Er hatte ein eigenes Haus

und eigene Diener und Knechte.

Aber Absalom wollte noch mehr:

Er wollte selbst König sein

und auf dem Königsthron sitzen.

Eines Tages schaffte er sich

einen prächtigen Wagen an

mit schnellen Pferden.

Und er sammelte 50 Soldaten um sich,

die ihn als Wache umgaben.

Von nun an fuhr er nur noch

in seinem Wagen durch die Stadt,

begleitet von seinen Soldaten.

Die Leute blieben stehen,

wenn sie ihn sahen

und zeigten bewundernd auf ihn:

„Seht Absalom!“, riefen sie dann.

„Wie ein König kommt er daher.“

Jeden Morgen ging Absalom

in der Frühe zum Stadttor.

Dort empfing er die Leute,

die von weither kamen,

um sich beim König zu beklagen.

Er fragte sie freundlich:

„Woher kommt ihr?

Was fehlt euch?

Kann ich euch helfen?“

Das gefiel den Leuten.

„Ach“, sagten sie sich,

„wäre doch Absalom unser König!

Dann ginge es uns besser im Land.“

Eines Tages bereitete Absalom

in der Stadt Hebron

ein großes Fest vor.

Er lud viele Gäste dazu ein.

Aus dem ganzen Land kamen sie an

und feierten fröhlich mit ihm.

Doch mitten im Fest

rief Absalom plötzlich:

„Auf, blast in die Posaunen!

Jetzt ist es so weit.“

Und als die Posaunen ertönten,

riefen alle im Chor:

„Hoch lebe Absalom, unser König!“

Wie ein Lauffeuer breitete sich

die Nachricht im ganzen Land aus.

Einer rief es dem anderen zu:

„Hast du schon gehört?

Absalom ist König geworden.“

Da kam ein Bote zu David

und meldete ihm:

„Absalom hat sich selbst

zum König gemacht.

Das ganze Land fällt ihm zu.“

Als David das hörte,

erschrak er und rief:

„Auf, flieht mit mir aus der Stadt!

Denn Absalom will sicher

Krieg mit mir führen.“

Und er verließ eilig

mit seinen Freunden die Stadt.

Er floh und ruhte nicht eher,

bis er jenseits der Grenze war.

Wie ein Dieb musste David

vor Absalom fliehen –

und war doch sein Vater,

den Gott erwählt

und zum König gesalbt hatte!

Bald darauf rückte Absalom

mit seinem Heer an,

um David zu töten.

Da stellten Davids Männer

in aller Eile ein Heer auf

und zogen gegen Absalom

in den Kampf.

„Aber gebt acht auf Absalom!“,

rief David ihnen nach.

„Tut ihm nichts an!

Vergesst nicht: Er ist mein Sohn!“

Viele Stunden vergingen.

Unruhig wartete David auf Nachricht.

Endlich kam atemlos ein Bote gelaufen.

Der rief David fröhlich entgegen:

„Gute Nachricht!

Wir haben gewonnen.“

„Und was ist mit Absalom?“,

fragte David bange.

„Ich weiß es nicht“, sagte der Bote.

Da kam schon wieder ein Bote gelaufen,

der rief David zu:

„Gute Nachricht für dich!

Wir haben gewonnen!“

„Und was ist mit Absalom?“,

fragte David voll Sorge.

Da erzählte der Bote,

was mit Absalom geschehen war:

Auf einem Maultier war er geflohen.

Aber auf einmal hatte er sich

in einer dichten Eiche verfangen.

Dort hatten ihn Davids Männer entdeckt

und auf der Stelle getötet.

Als David das hörte, schrie er auf,

weinte und schluchzte:

„O Absalom, mein Sohn Absalom!

Ach, wäre doch ich

an deiner Stelle gestorben!

O Absalom, mein Sohn, mein Sohn!“

Und niemand konnte ihn trösten.

Bald darauf kamen Davids Soldaten

vom Kampf zurück.

Fröhlich winkten sie ihrem König zu.

Doch als sie sahen,

wie David weinte und klagte,

verstummten sie

und wussten nichts mehr zu sagen.

*

Von diesem Tag an

herrschte wieder Frieden im Land.

David kehrte nach Jerusalem zurück

und regierte dort wieder wie vorher.

Doch Absalom lebte nicht mehr.

David hatte seinen Sohn

für immer verloren!

Aber Gott hielt

an seinem Versprechen fest.

Sein Segen blieb über David

und seinen Kindern.

2. Samuel 15–19

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