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68. Elia auf dem Berg Karmel

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Nach drei Jahren sprach Gott zu Elia:

„Geh wieder zurück in dein Land!

Denn bald will ich es

wieder regnen lassen.“

Da brach Elia auf

und kehrte nach Israel zurück.

Als aber Ahab hörte,

dass Elia wieder im Land war,

ging er ihm entgegen

und rief zornig:

„Bist du wieder da,

du Unglückseliger?

Du bringst uns nur Unglück.“

„Nein“, gab Elia zurück.

„Du hast das Unglück

über das Land gebracht.

Du hast den Gott Israels verlassen

und seine Gebote vergessen.

Du hast nur Baal im Sinn.

Aber wir wollen sehen,

wer Recht hat, du oder ich.

Ruf dein Volk

und alle deine Priester

auf dem Berg Karmel zusammen!

Dort werden wir sehen,

wer der wahre Gott ist:

dein Gott Baal oder der Herr,

der Gott Israels.“

Da ließ der König

im ganzen Land ausrufen:

„Kommt alle auf den Berg Karmel!“

Und von allen Seiten

strömten die Leute herbei

und stiegen auf den Berg Karmel.

Auch viele Baalspriester

versammelten sich auf dem Berg,

mehr als vierhundert.

Und alle warteten gespannt,

was Elia vorhatte.

Elia aber stellte sich

vor das Volk und rief laut:

„Wie lange wollt ihr noch

hin und her schwanken?

Ist der Herr der wahre Gott,

dann folgt ihm nach!

Ist aber Baal der wahre Gott,

dann folgt ihm nach!“

Da wurde es auf einmal

ganz still in der Menge.

Alle schwiegen betroffen.

Elia aber befahl:

„Bringt uns zwei Stiere!

Den einen für die Baalspriester!

Den sollen sie Baal opfern

und danach ihren Gott anrufen.

Den anderen Stier aber für mich!

Den will ich opfern

und den Herrn anrufen.

Dann werden wir sehen,

wer der wahre Gott ist:

Baal oder der Gott Israels.

Der wird es sein,

der das Gebet erhört

und das Opfer im Feuer verbrennt.

Der ist der wahre Gott.“

Da brachten sie zwei Stiere herbei.

Und die Baalspriester

nahmen den einen Stier,

schlachteten ihn,

legten ihn auf ihren Altar

und schrien laut:

„Baal, erhöre uns!

Baal, erhöre uns!“

Von morgens bis mittags riefen sie

und hüpften und tanzten

um ihren Altar.

Aber es geschah nichts, gar nichts.

Da spottete Elia:

„Ruft lauter!

Vielleicht schläft euer Gott.

Oder vielleicht denkt er nach.

Vielleicht ist er auch verreist.“

Da riefen sie noch lauter:

„Baal, erhöre uns!

Baal, erhöre uns!“

Und sie ritzten sich mit Messern,

bis das Blut herabfloss.

Aber nichts geschah, gar nichts.

Schon war der Mittag vorüber.

Da rief Elia:

„Kommt alle zu mir!“

Und er nahm zwölf Steine

und baute für Gott einen Altar.

Aber rings um den Altar

grub er einen breiten Graben.

Dann schichtete er Holz

auf den Altar,

schlachtete den Stier,

legte ihn auf den Holzstoß

und goss dreimal Wasser darüber,

sodass das Wasser den Graben füllte.

Und Elia betete laut:

„Du Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs!

Zeige doch heute dem Volk,

dass du allein Gott in Israel bist

und dass ich dein Knecht bin!

Erhöre mich, Herr! Erhöre mich!“

Da – plötzlich schreckten alle zurück.

Feuer fiel vom Himmel herab.

Das Opfer verbrannte

mitsamt dem Altar.

Sogar das Wasser im Graben

war vom Feuer verschluckt.

Als die Menschen das sahen,

warfen sie sich auf die Erde,

beteten Gott an und riefen alle:

„Der Herr ist Gott!

Ja, er ist wirklich Gott!“

Voll Staunen kehrten sie heim.

Nie mehr wollten sie vergessen,

dass der Herr, der Gott Israels,

ihr Gott war.

Elia aber blieb allein

auf dem Berg zurück.

Er warf sich auf die Knie

und bat Gott um Regen.

Lange Zeit kniete er auf der Erde,

betete und wartete.

Aber nichts geschah.

Der Himmel blieb blau wie zuvor.

Endlich, nach vielen Stunden,

zog eine Wolke über dem Meer auf.

Sie wurde größer und größer.

Mit einem Mal war der Himmel

schwarz von Wolken.

Da brach der Regen los.

Es schüttete. Es goss.

Es hörte gar nicht mehr auf.

Die Erde trank das Wasser.

Die Flüsse füllten sich.

Die welken Halme

richteten sich wieder auf.

Alle tranken sich satt,

Menschen und Tiere.

Da erkannte das Volk Israel,

dass der Herr, ihr Gott,

auch Herr über Wind und Wetter war.

1. Könige 18

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