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56. David muss fliehen

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David war plötzlich berühmt.

Im ganzen Land sprach man von ihm.

Die Leute auf der Straße

zeigten auf ihn und jubelten,

wenn sie ihn sahen.

Von nun an blieb David

ganz bei König Saul.

Dort bekam er alles,

was sich ein Mensch wünschen kann.

Die Königstochter wurde seine Frau,

und Jonatan, der Sohn des Königs,

wurde sein bester Freund.

David durfte jeden Tag

mit dem König speisen.

Und Saul machte ihn

zu seinem höchsten General,

zum Herrn über alle Soldaten.

Eines Tages fielen die Philister

wieder ins Land ein.

Da zog ihnen David

mit seinen Soldaten entgegen

und vertrieb sie aus dem Land.

Als er heimkehrte,

liefen ihm die Frauen

mit Pauken entgegen.

Sie jubelten ihm zu,

tanzten und sangen:

„Saul hat tausend erschlagen.

Aber David hat zehntausend erschlagen.“

Als König Saul das Lied hörte,

packte ihn der Neid.

„Was singen die Frauen da?“,

rief er zornig.

„David hat zehntausend erschlagen,

ich aber nur tausend?

Ist David denn besser als ich?

Es sieht fast so aus,

als sei David König im Land.“

Saul konnte das Lied

nicht mehr vergessen.

Bei Tag und bei Nacht

dachte er darüber nach.

Eines Morgens aber

wurde ihm alles klar.

Auf einmal wusste er,

wer der andere war,

von dem Samuel gesprochen hatte.

David war es!

„Wer weiß“, dachte Saul erschrocken,

„vielleicht will das Volk

jetzt David zum König machen?

Aber ich werde ihnen zeigen,

wer König im Land ist.“

Da bekam Saul wieder seinen Anfall.

Er schlug um sich, schrie und tobte,

sodass alle vor ihm zitterten.

Nur David blieb ruhig.

Er ging leise zum König hinein,

setzte sich in die Ecke,

sang ein Lied

und spielte dazu auf der Harfe.

Aber Saul sah David böse an.

„Warte nur!“, dachte er grimmig.

„Dich mache ich fertig.

Ich spieße dich einfach an die Wand.

Dann bin ich dich los.“

Und schon schleuderte er seinen Speer.

Doch David wich blitzschnell aus,

rannte aus dem Haus

und verbarg sich vor Saul.

Lange Zeit hielt sich David versteckt.

Nur Jonatan wusste,

wo er sich aufhielt.

Er suchte ihn heimlich auf

und warnte ihn:

„Mein Vater sucht dich überall.

Er ruht nicht eher, bis du tot bist.

Aber ich weiß,

Gott wird es nicht zulassen.

Er wird dich zum König machen.

Doch versprich mir,

dass wir auch dann noch Freunde bleiben.“

David versprach es.

Dann fielen sich beide um den Hals,

weinten und nahmen traurig Abschied.

Jonatan kehrte zu Saul zurück.

David aber floh in die Berge.

1. Samuel 18–20

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