Читать книгу Neukirchener Kinderbibel Neukirchener Erzählbibel (ohne Illustrationen) - Irmgard Weth - Страница 51
42. Schlangen
ОглавлениеViele Jahre lang irrte das Volk
durch die Wüste, tagaus und tagein.
Aber die Israeliten
wurden das Wandern leid.
„Immer nur wandern!“,
riefen sie mürrisch.
„Wir haben keine Lust mehr.“
Und sie setzten Mose hart zu.
Tag für Tag redeten sie auf ihn ein,
schimpften und klagten ihn an:
„Mose! Du bist an allem schuld.
Was bildest du dir eigentlich ein?
Meinst du, wir machen alles mit,
was du sagst?
Glaubst du, wir wollen so lange
in der Wüste warten,
bis wir sterben?
Was gibt es hier schon?
Nichts! Nur Steine und Sand!
Nicht einmal Wasser und Brot!
Immer nur dieses eklige Manna!
Davon wird doch niemand satt!
Wir können es nicht mehr riechen.
Es ekelt uns schon,
wenn wir es sehen.“
So schimpften sie alle Tage.
Sie klagten nicht nur Mose an,
sondern auch Gott.
Und sie wurden immer missmutiger.
Da geschah etwas,
was niemand erwartet hatte.
Eines Morgens, als die Israeliten
vor ihre Zelte traten,
um das Manna zu sammeln,
was sahen sie da?
Schlangen! Überall giftige Schlangen!
Aus allen Löchern krochen sie hervor.
Sie zischten und wanden sich
um die Beine und bissen zu.
„Hilfe! Wir sind verloren!“,
schrien die Menschen.
Sie flüchteten sich in ihre Zelte.
Aber auch dort krochen die Schlangen
aus allen Ecken hervor.
Da packte alle furchtbare Angst.
Sie stürzten zu Mose und schrien:
„Mose! Wir sind selbst schuld!
Wir haben Gott und dir Unrecht getan.
Aber hilf uns jetzt bitte!
Bitte Gott, dass er uns
von den Schlangen befreit!“
Da betete Mose für das Volk.
Und Gott hörte auf ihn.
Er befahl Mose:
„Mach dir eine Schlange aus Erz
und befestige sie an einem Stab!
Wer auf diese Schlange schaut,
der wird leben.“
Da gehorchte Mose.
Er machte eine Schlange aus Erz
und richtete sie hoch auf,
sodass alle sie sahen.
Und alle, die zu ihr aufschauten,
blieben am Leben.
4. Mose 21,4–9