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Jakobs Tod

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Genesis 50

147 Jahre alt war Jakob,

als er in Ägypten starb.

Im ganzen Land trauerte man um ihn

siebzig Tage lang.50,3

Danach zogen Josef und seine Brüder

nach Kanaan, um den letzten Wunsch

ihres Vaters zu erfüllen.

Dort legten sie Jakob

in die Grabhöhle von Machpela,

die einst Abraham

von den Hetitern gekauft hatte.50,13

Doch kaum waren sie wieder

nach Ägypten zurückgekehrt,

überfiel Josefs Brüder große Angst.

Sie sagten sich:

„Nun, da unser Vater tot ist,

wird sich Josef gewiss an uns rächen.“

So sandten sie Boten zu Josef

und ließen ihm sagen:

„Wir bitten dich:

Vergib deinen Brüdern die Schuld

und all das Böse,

das sie dir angetan haben.“

Und sie kamen zu Josef,

fielen vor ihm nieder und sprachen:

„Wir sind deine Knechte.

Mach uns zu deinen Sklaven.“50,15ff

Josef weinte, als er sie so reden hörte.

Und er sagte zu ihnen:

„Fürchtet euch nicht!

Bin ich denn an Gottes Stelle?

Ja, es ist wahr:

Ihr wolltet mir Böses antun.

Aber Gott hat es zum Guten gewendet,

damit er uns, ein so großes Volk,

am Leben erhält.

Darum fürchtet euch nicht.

Ich will euch und eure Kinder versorgen.50,19ff

Und wenn ich nicht mehr da bin,

dann wird Gott mit euch sein.

Er wird euch wieder in das Land bringen,

das er euren Vorfahren Abraham,

Isaak und Jakob versprochen hat.50,24

Wenn aber die Zeit kommt,

dass ihr nach Kanaan aufbrecht,

dann nehmt meine Gebeine mit.

Auch ich will dort begraben sein.“50,25

110 Jahre alt war Josef, als er starb.50,26

Aber seine Familie breitete sich

in Ägypten immer mehr aus

und wurde ein großes Volk,

so zahlreich, wie die Sterne am Himmel

und wie der Sand am Meer.

Was Gott einst Abraham zugesagt hatte,

hatte sich über Erwarten erfüllt.

„Ein großes Volk“ – damit ist das Stichwort gegeben, das die Erfüllung der Verheißung an Abraham anzeigt: „Ich will ein großes Volk aus dir machen.“ (12,2) Am Ende der Josefserzählung wird deutlich: Auch diese so menschliche und schuldbeladende Geschichte ist Teil der Segensgeschichte Gottes. Josef stellt sich ausdrücklich in diese Geschichte hinein und versteht sich selbst als Werkzeug Gottes, durch den Gott seine Verheißung erfüllt.

Aber dieses Volk hat noch kein eigenes Land. Es hat lediglich die Erinnerung an die Grabstätte Abrahams als Angeld der Verheißung Gottes: „Dieses Land will ich deinen Nachkommen geben.“ Im Wunsch Jakobs wie auch Josefs, dort begraben zu werden, wird an diese Verheißung erinnert und damit ein neuer Spannungsbogen eröffnet, der weit über die 5 Bücher Mose hinausreicht und erst mit der Landnahme (Josua 1–24) seine vorläufige Erfüllung findet.

In diesem weiten heilsgeschichtlichen Horizont hat auch die Überlieferung von Josef ihren festen Platz. Von ihr zeugt auch Psalm 105, ein Hymnus, der die Erinnerung an die Geschichte der Väter und Mütter in der Gemeinde des Volkes Gottes wach hält und sie aufruft zum Lobpreis Gottes, der seinen Bund hält und zu seiner Verheißung steht.

Danket dem Herrn!

Ruft an seinen Namen!

Verkündigt sein Tun unter den Völkern!

Denn er denkt ewig an seinen Bund,

an das Wort, das er verheißen hat

für tausend Geschlechter,

an den Bund, den er geschlossen hat

mit Abraham, und an den Eid,

den er Isaak geschworen hat.

Er ließ nicht zu,

dass andere ihm Schaden zufügten.

Er wies ihretwegen Könige zurecht.

Und er ließ eine Hungersnot

ins Land kommen

und nahm weg allen Vorrat an Brot.

Er sandte einen Mann vor ihnen her.

Josef wurde als Knecht verkauft.

Sie zwangen seine Füße in Fesseln,

sein Leib musste in Eisen liegen,

bis sein Wort eintraf,

und die Rede des Herrn gab ihm Recht.

Da sandte der König hin

und ließ ihn losgeben,

der Herr über Völker,

er gab ihn frei.

Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus,

zum Herrscher über alle seine Güter,

dass er seine Fürsten unterwiese

nach seinem Willen

und seine Ältesten Weisheit lehrte.

Und Israel zog nach Ägypten,

und Jakob wurde ein Fremder

im fremden Land.

Und der Herr ließ sein Volk sehr wachsen

und machte sie mächtig.

Denn er gedachte

an sein heiliges Wort

und an Abraham, seinen Knecht,

den er erwählt hatte.

aus Psalm 105

Neukirchener Bibel - Das Alte Testament

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