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Passa

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Exodus 11–13

Und Gott sprach zu Mose:

„Noch eine allerletzte Plage

wird über Ägypten kommen.

Danach muss der Pharao

euch ziehen lassen.

Ja, er wird euch sogar

aus dem Land treiben.11,1

Um Mitternacht werden

alle erstgeborenen Söhne

in Ägypten sterben,

der erste Sohn des Pharao

wie auch der Erstgeborene der Magd.

Und das ganze Land wird erfüllt sein

von Schreien und Klagen.11,4ff

Aber dem Volk Israel sollst du sagen:

Macht euch bereit!

Denn ein furchtbares Unglück

wird über Ägypten kommen.

In allen Häusern Ägyptens

wird der erstgeborene Sohn sterben.12,12

Darum schlachtet ein Lamm,

streicht sein Blut an eure Türpfosten!12,7

Dann geht das Unglück

an euren Häusern vorüber.

Das Blut ist das Zeichen,

dass Gott eure Häuser verschont.12,13f

Ihr aber feiert das Passa

in euren Häusern.

Es ist das Fest der Befreiung.

Nie sollt ihr vergessen,

was Gott in dieser Nacht

für euch getan hat.

Jedes Jahr sollt ihr dieses Fest feiern.12,14

Und wenn euch später

eure Kinder fragen:

‚Was feiert ihr da?‘,

dann sollt ihr sagen:

‚Sklaven waren wir in Ägypten.

Aber Gott hat uns mit mächtiger Hand

aus Ägypten geführt.‘“13,14

Andächtig lauschten die Israeliten,

was Gott ihnen durch Mose gebot.12,27

Und sogleich machten sie sich daran,

in aller Eile das Fest vorzubereiten.12,28

Die Männer schlachteten ein Lamm,

strichen sein Blut an die Türpfosten

und brieten das Fleisch über dem Feuer.12,8ff

Die Frauen aber machten Brot

aus ungesäuertem Teig.12,15ff

Und als die Nacht hereinbrach,

kamen sie in ihren Häusern zusammen,

in Mänteln und Reiseschuhen,

schon zum Aufbruch bereit.12,11

So feierten sie in dieser Nacht

das Fest der Befreiung.

Sie aßen miteinander Lammfleisch

und ungesäuertes Brot

und tranken dazu Wein.

Und über dem Brot und dem Wein

lobten und dankten sie dem Herrn,

ihrem Gott, der versprochen hatte,

sie aus der Sklaverei zu befreien.

Um Mitternacht aber gab es

in allen Städten und Dörfern

ein großes Klagegeschrei.

Die Ägypter stürzten

aus ihren Häusern,

weinten und schrien.

Auch im Palast des Pharao

herrschte blankes Entsetzen.12,29f

Als aber Pharao hörte,

dass sein Sohn tot war,

ließ er sofort Mose und Aaron rufen,

mitten in der Nacht.

„Geht!“, schrie er.

„Verlasst dieses Land

noch in dieser Nacht!

Nehmt alles mit, was ihr wollt!

Aber geht endlich! Geht!“12,30ff

Da brachen die Israeliten auf,

sechshunderttausend Mann

mit Frauen und Kindern,12,37

dazu viele Schafe und Rinder.

In geordnetem Zug

zogen sie aus Ägypten.

Keiner kannte den Weg.

Doch eine Wolkensäule

ging ihnen voran.

Und eine Feuersäule

zeigte ihnen bei Nacht den Weg an.

Gott selbst ging ihnen voran

auf dem Weg in die Wüste.13,21

– – –

Halleluja!

Ich danke dem Herrn

von ganzem Herzen

in der Gemeinde.

Der gnädige und barmherzige Herr

hat ein Gedächtnis gestiftet

von seinen Wundern.

Er sendet eine Erlösung seinem Volk,

dass sein Bund ewig bestehen soll.

Heilig und hoch erhaben ist sein Name.

Halleluja!

nach Psalm 111 / aus der Passafest-Liturgie

Das Passafest (bzw. Pessachfest) ist bis heute das wichtigste Fest im jüdischen Jahreskreis.

Es wird jedes Frühjahr (im Monat Nissan) in Verbindung mit dem „Fest der ungesäuerten Brote“ sieben Tage lang gefeiert. Dieses Fest geht auf uralte nomadische Bräuche zurück und wurde ursprünglich als Erntefest begangen. Aber erst durch seine Verwurzelung in der Geschichte des Exodus gewinnt es seine zentrale Bedeutung in der Erinnerung an den Exodus, das Urdatum der Geschichte Israels. Es erinnert an die Nacht des Auszugs, als das Volk Israels aus Todesgefahr gerettet und in die Freiheit geführt wurde. In jener Nacht – so erzählt das Exodusbuch – feiert das Volk Israel das erste Pessachfest. Mitten in der Eile des Aufbruchs, umgeben von tödlichen Gefahren und noch voller Ungewissheit, was kommen wird, feiert es das Mahl, als sei die Rettung schon geschehen. Auf Gottes Anordnung hin soll es das Fest auch in Zukunft jedes Jahr begehen,

(1) als Fest der Verschonung. Es erinnert daran, dass Gott sein Volk in Ägypten „vor dem Tod schont“, d.h. vor dem Tod bewahrt hat. Das Blut des Lammes an den Türpfosten ist das Erinnerungszeichen. Es soll für immer daran erinnern, was Gott für sein Volk getan hat. (Vgl. dazu die Worte Jesu beim letzten Mahl, in dem er das Blut des Lammes auf seinen Tod bezieht: „Das ist mein Blut, das für viele vergossen wird.“ Mk 14,24 par) Vor allem aber soll es

(2) als Fest der Befreiung gefeiert werden, damit nie vergessen werde, was Gott für sein Volk getan hat, und damit es von Generation zu Generation weitererzählt werde, als Erinnerung und Zeugnis der Hoffnung zugleich, damit auch die Nachkommen ihre Hoffnung auf Gott setzen, der sie aus Ägypten befreit hat (Ps 78,7).

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