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3.3.1 Darstellung 3.3.1.1 Zum Bedeutungsspektrum von διακονέω κτλ.

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Als Einstieg in die Thematik skizziert Hentschel das Vorkommen der Wortgruppe im Neuen Testament in unterschiedlichsten Kontexten, die in der Regel „Aufträge und Aufgaben in den Bereichen GemeindeleitungGemeindeleitung, Organisation und VerkündigungVerkündigung“1 beträfen. Angesichts der skizzierten Fülle an Verwendungs- und Bedeutungsmöglichkeiten stelle sich die Frage, „ob sich Kriterien für eine dem Lexem διακονέω κτλ. angemessene Bedeutungsbestimmung finden lassen.“2

Hentschel skizziert eine Auswahl an Forschungspositionen, wobei ihr Interesse dabei auf dem Verständnis des Lexems und möglicher Auswirkungen dieses Verständnisses auf die Trias von NachfolgeNachfolge, GemeindeordnungGemeindeordnung und kirchlicher ÄmterAmt liegt. Auch Auswirkungen auf die Bestimmung von Geschlechterrollen werden von Hentschel in den Blick genommen. Da die vorliegende Studie ihrerseits eine Auswahl an Forschungspositionen darbietet, soll an dieser Stelle die Darstellung auf die Nennung der bei Hentschel dargestellten Positionen beschränkt bleiben. Hentschel setzt sich unter der Überschrift „Eine profane und eine christliche Bedeutung von διακονέω κτλ“ mit den entsprechenden Ausführungen von H. W. Beyer3, A. Weiser und E. Schweitzer auseinander. Als zweiten Unterpunkt stellt Hentschel die Positionen von L. Schottroff und E. Schüssler Fiorenza dar, mit denen Ergebnisse der feministischen Exegese vorgestellt werden. Letztlich sei Diakonia auch als BeauftragungBeauftragung zu verstehen, wie D. Georgi und J. N. Collins4 deutlich zeigen würden. Der dargestellte exemplarische Einblick in die gegenwärtige Forschungslage zeige, wie schwierig eine adäquate Begriffsdefinition des Lexems διακονέω und seiner Derivate sei.5

Um das BedeutungsspektrumBedeutungsspektrum des Lexems in ihrer Studie möglichst genau abzugrenzen, schließt Hentschel eine Reflexion über Semantik, und damit Überlegungen „Zur Bedeutung von Worten“6 an. Dieses Nachdenken sei gleichsam als Prolegomenon für die semantische Analyse des Lexems in profangriechischen und jüdisch-hellenistischen Schriften zu verstehen. Es habe zum Ziel, „das Bedeutungspotential oder Bedeutungsspektrum von διακονέω und seinen Derivaten zu untersuchen.“7 Erreicht werden soll dieses Ziel durch die Untersuchung der Verwendungskontexte des Lexems – deswegen sei zunächst nach der konkreten Textbedeutung zu fragen. Eine Erweiterung erfährt diese Methodik durch die Einbeziehung der Perspektive der Geschlechterdifferenz. Ihrer Untersuchung legt Hentschel dabei ein heuristisches Bedeutungsspektrum zugrunde, das den Ergebnissen von Collins entspricht und ggf. eine Kritik bzw. Erweiterung erfahren kann.8

Hentschel kommt zu dem Schluss, dass Collins grundsätzlich zuzustimmen sei, das Charakteristikum des Lexems aber im Verständnis als „BeauftragungBeauftragung“ zu sehen sei. Konkret ergebe sich „durch die BeauftragungBeauftragung eine Beziehungskonstellation zwischen Auftraggeber, Beauftragtem und Adressaten der BeauftragungBeauftragung, bei der ein DiakonosDiakonos mit der Ausführung seines Auftrages in der Regel doch – zwischen Auftraggeber und Adressaten – vermittelnd tätig ist.“9 Mit dieser BeauftragungBeauftragung sei ein gewisses Maß der Partizipation der ausführenden Person an der AutoritätAutorität der Auftraggeber verbunden.10 Grundsätzlich sei nicht davon auszugehen, dass das Lexem niedere Arbeiten bzw. den TischdienstTischdienst bezeichne, wie es Beyer herausgestellt hat. Auch ein Statusgefälle zwischen den Akteuren sei nicht zwangsläufig damit verbunden. Zugleich sei auch nicht ausgeschlossen, dass auch karitative Tätigkeiten unter dieser Wortgruppe subsumiert werden könnten. Hentschel legt aus diesem Grund einen Fokus auf die Betrachtung der impliziten und expliziten Beziehungskonstellationen. Ferner werde bereits aus diesen knappen Punkten deutlich, dass das Lexem als ein „schillernder Begriff“ zu verstehen sei, „dessen konkrete Verwendung und Textbedeutung jeweils einer sorgfältigen Untersuchung“11 bedürfe.

Diakonie zwischen Vereinslokal und Herrenmahl

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