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3.4 Collins’ Auseinandersetzung mit Hentschel

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2014 hat John N. Collins unter dem Titel „Diakonia Studies. Critical Issues in Ministry“ einen Sammelband veröffentlicht, der auch eine Rezension zur vorgestellten Studie von Anni Hentschel enthält. Collins wünscht der Studie zunächst Erfolg, weil sie geprägte Begründungsmuster hinterfragen würde. Zugleich sei die Infragestellung dieser Begründungzusammenhänge ein Spezifikum der exegetischen Wissenschaft im deutschsprachigen Raum, weil der Begriff „diakonia“ in der englischen Sprache keinen vergleichbaren Bekanntheitsgrad besitzen würde: Der Begriff „never attained […] the iconic status enjoyed by the central European diakonia.“1 Somit führe die Erkenntnis, dass die „Diakonie“ des PaulusPaulus keine SelbsterniedrigungSelbsterniedrigung und –aufopferung darstelle, zu einer größeren Aufmerksamkeit bzw. einem „mixed chorus of incredulity, protest, and perhaps dismay before this dismantling of one of the key constructs within modern Lutheran an Reformed ecclesiology and spirituality.“2 Collins konstatiert, dass Hentschel seine Ergebnisse weitestgehend teile, sie jedoch „the mandated character of the activities“3 stärker betone, während er eher den Aspekt der „VermittlungVermittlung“ herausgearbeitet habe. Nicht notwendigerweise seien die entsprechend bezeichneten Tätigkeiten mit einem niedrigen Status in Verbindung zu bringen. Auch in Bezug auf die Auswertung und das Verständnis von Mk 10,45Mk 10,45 würden beide übereinstimmen. Demgemäß kann Collins festhalten: „[…] we have a concurrence of informed evaluation of diakonia that demands a reconsideration of much of the ecclesiology of these last fifty years.“4

Differenzen sieht Collins hinsichtlich der von Hentschel anhand Lk 10Lk 10 und Apg 6Apg 6 gezeichneten Stellung von Frauen sowie beim Verständnis von Phil 1,1Phil 1,1; 1Kor 12,51Kor 12,5 und Eph 4,12Eph 4,12. Er fragt, ob diese Differenzen auf Hentschels Ansinnen zurückzuführen seien, „public roles for women in early Christian communities (as in her interpretation of Phil. 4:2–3)“5 zu etablieren. Die damit verbundenen Differenzen sollen an dieser Stelle nicht weiter vertieft, jedoch zumindest wahrgenommen werden, zumal Collins trotz der angezeigten Differenzen zu einem eindeutigen Ergebnis kommt. Anhand der Übereinstimmungen in der Lesart von z.B. Mk 10,45Mk 10,45; Lk 22,27Lk 22,27; Röm 15,25Röm 15,25; Apg 11,29Apg 11,29; Apg 12,25Apg 12,25 etc. werde deutlich, dass ein Verständnis von διακονέω im Sinne von karitativen Tätigkeiten nicht treffend sei.6 An dieser Stelle seien die kongruenten Ausführungen von Collins und Hentschel „a remarkable testament to the long-hidden and much too lightly ignored rhetorical and theological value of this small group.“7 Damit sei aber, so Collins, keineswegs gesagt, dass die ernsthafte Arbeit an der Bedeutung des Lexems bereits abgeschlossen sei.

Diakonie zwischen Vereinslokal und Herrenmahl

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