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3.3.1.6 Zusammenfassung der Ergebnisse

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In einem sechsten Kapitel bündelt Hentschel ihre Erkenntnisse und setzt sie in Beziehung zueinander. Als primäre Erkenntnis sei festzuhalten, dass der Gebrauch des Lexems innerhalb der neutestamentlichen Literatur sehr differenziert geschehe und die Bedeutung immer vom situativen und literarischen Kontext abhängig sei. In der Regel geschehe die Verwendung jedoch zur Bezeichnung einer BeauftragungBeauftragung, die ein BeziehungsgeschehenBeziehungsgeschehen zwischen der auftraggebenden und der beauftragten Person konstituiere. Deswegen seien damit sowohl eine Rechenschaftspflicht der bzw. des Beauftragten gegenüber der auftraggebenden Person als auch eine Teilhabe an ihrer bzw. seiner AutoritätAutorität verbunden. Demgemäß kennzeichne das Lexem maßgeblich eine Vermittlungsfunktion, die noch keine Aussage über den Status der beauftragten Person treffe.1 Aufgrund dieses Gebrauchs zur Bezeichnung einer konkreten BeauftragungBeauftragung könne das Lexem in unterschiedlichsten Kontexten verwendet werden – sowohl in öffentlichen als auch in privaten. Insgesamt „war der Begriff geeignet, unterschiedliche, durchaus wichtige Aufgaben im Rahmen der frühchristlichen Missionstätigkeit und der entstehenden Gemeinden zu bezeichnen und diese zugleich als BeauftragungBeauftragung im Namen Gottes oder auch der Gemeinde zu charakterisieren.“2 Nicht damit bezeichnet werde jedoch ein diakonisches Handeln im Sinne eines karitativen Handelns.

Im lukanischen Doppelwerk sei, durchaus als lukanische Besonderheit, eine Verwendung in Bezug auf den TischdienstTischdienst festzustellen, die metaphorisch für eine „pflichtgemäß ausgeübte Leitungsverantwortung in der christlichen Gemeinschaft“3 zu verstehen sei. Die Erledigung des TischdienstsTischdienst werde zum „Ausweis und Prüfstein für die rechtmäßig beanspruchte AutoritätAutorität und für die pflichtgemäße Amtsausübung.“4

Innerhalb der späten Briefliteratur des Neuen Testaments zeige sich, dass das Lexem häufig zur Übermittlung der christlichen Botschaft gebraucht und der Begriff zur Bezeichnung einer Leitungsfunktion herangezogen werde, in deren Verantwortungsbereich auch die VerkündigungVerkündigung zu sehen sei. Innerhalb der spätneutestamentlichen Schriften als auch in den Schriften der Apostolischen Väter werde zudem deutlich, dass das Lexem wiederum eine VerkündigungstätigkeitVerkündigungstätigkeit sowie BeauftragungenBeauftragung und Botengänge bezeichnen könne.5 Somit habe sich das Nomen διακονία nebst seiner Derivate „aufgrund seines BedeutungsspektrumsBedeutungsspektrum […] zur Bezeichnung für verschiedene Aufgaben, unter anderem auch für die VerkündigungstätigkeitVerkündigungstätigkeit, und für die sich entwickelnden ÄmterAmt in den frühchristlichen Gemeinden angeboten, da sie sowohl den Aspekt der BeauftragungBeauftragung und der damit verbundenen AutoritätAutorität als auch den Aspekt der Verpflichtung zum auftragsgemäßen Verhalten betonen.“6 Eine Verwendung zur Bezeichnung niedriger Dienstämter bzw. karitativer Aufgaben oder auch die Herkunft der Funktionen des DiakonosDiakonos aus einem Abendmahlskontext lasse sich auch in dieser Schriftengruppe nicht festhalten.7 Kurzum: „AutoritätAutorität, MachtMacht und EhreEhre werden im Neuen Testament nicht grundsätzlich geleugnet, sondern differenziert betrachtet.“8

Diakonie zwischen Vereinslokal und Herrenmahl

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