Читать книгу Adventmörder - Joachim Koller - Страница 22

13:45 Uhr

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Hans Martin stand vor Gabriele und den Kollegen und blickte unruhig auf seine Armbanduhr. Camilla war mit seinem Anruf nicht sehr glücklich gewesen, aber sie hatte zugestimmt, alleine mit Juliana zum Rathaus zu fahren. Dort wollte er sie treffen, und zwar in einer halben Stunde.

»Mia, wie sieht es aus? Was hast Du für die Presse?«

Mia erhob sich.

»Wir haben bislang zwei Morde. Ein Büroangestellter aus dem Innenministerium und einen Politiker. Grausige Morde, die aufgrund der brutalen Vorgehensweise und der gefundenen Indizien zusammengehören. Die Suche läuft auf Hochtouren, mehr kann man im Moment nicht sagen. Hannes Hintermayer war bekannt für seine angriffslustigen Wortmeldungen, darauf werden sich die Berichterstattungen konzentrieren. Kein Wort über die Nazigruppe, keine Erwähnung des Schriftzuges.«

»Gut mitgedacht. Damit können wir vorläufig halbwegs ungestört weitermachen. Gabriele, was hast Du?«

Gabriele schüttelte resignierend den Kopf.

»Als wäre das Motiv des Mörders, Leute auszusuchen, die überhaupt nichts gemeinsam haben. Es sind alles Männer, das ist aber auch schon alles. Er geht äußerst brutal vor, die Waffen sind aber zufällig. Die Pistole, mit der Omar erschossen wurde, stammt aus der observierten Wohnung, sie ist auf Andreas Schieder registriert, einem der Neonazis. Brauchbare Fingerabdrücke gibt es bei keinem Tatort.«

Tobias schaltete sich ein.

»Ebenso unerfreulich und unergiebig war die Befragung der Nachbarn. Bei unseren Nazifreunden war es immer laut, bei Omar El Ahmadi war nur kurz etwas zu hören, was den Nachbarn nicht auffällig genug war. Und bei unserem Politiker wurde zwar die Nachbarin durch laute Geräusche munter, aber die waren nach einigen Sekunden wieder vorbei.«

Hans Martin strich sich nachdenklich über seinen Schnurrbart und blickte erneut zur Uhr.

»Gabriele, Du und Mia, ihr durchleuchtet das Privatleben von Omar und Hannes Hintermayer. Alle Mittel sind erlaubt, wenn Du verstehst.«

»Jawohl Chef«, antwortete Gabriele mit entschlossener Miene. Für sie bedeutete das, sich wieder in Datenbanken einzuhacken, auch wenn diese gut gesichert waren. Bislang war sie noch nicht dabei erwischt worden und sie wollte auch, dass es so blieb.

»Tobias, Du erkundigst Dich bei Deinen Kollegen. Gab es ähnliche Fälle, nicht nur in Wien? Sagt jemandem der Text etwas?«

»Ich werde mich sofort darum kümmern.«

»Sehr gut. Ich muss jetzt eine private Erledigung machen und habe nachher noch einen Termin mit dem Bundespräsidenten. Er war so nett und hat diese SOKO ohne viel Papierkram genehmigt. Dafür muss ich ihm noch danken. Wir treffen uns morgen wieder.«

Hans Martin erhob sich und schnappte sich seine Jacke.

»Ach ja, wenn nicht gerade wieder jemand ermordet wird, dann reicht es auch, mich um neun Uhr in der Früh zu wecken.« Dabei blickte er Mia an.

»Jawohl, Herr Gross.«

»Und hör auf mit diesem Herr Gross. Ich weiß selber, dass ich hier der Älteste bin. Nenn mich Hans Martin.«

Adventmörder

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