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3. Deine persönliche Bibel
Оглавлениеa) Wie soll ich die Bibel lesen? Nicht wie ein Zuschauer, sondern wie einer, der weiß: Hier spricht Gott mit einem armen Menschen. Hier redet der Vater mit seinem Kind. Hier höre ich in der Fremde die Stimme der Heimat. Hier nimmt der Hirte mich persönlich an die Hand, um mich einen Schritt weiterzuführen.
b) Wann soll ich die Bibel lesen? Wenn ein Mensch seinem Leib nicht mehr regelmäßig die Nahrung zuführte und etwa auf den Gedanken käme, tagelang nicht mehr zu essen, dann würde er sehr bald untüchtig, krank und hätte wohl kein langes Leben. So braucht auch dein Glaube gesegnete, feste Gewohnheiten. Das sind keine Redensarten, sondern Lebensnotwendigkeiten. Kein Tag ohne Gottes Wort.
c) Es gibt eine dreifache Weise, die Bibel zu lesen, und du brauchst alle drei Arten. Wenn ein Wanderer durstig und müde seinen Weg geht, dann ist es ihm eine Erquickung, wenn er eben schnell aus seiner Feldflasche einen Schluck nehmen darf. So brauchst du immer wieder den Trunk frischen Wassers aus ewigen Quellen. Darum ist mir das Losungsbüchlein der Brüdergemeine so lieb. Das ist meine Feldflasche auf dem Weg zum ewigen Leben. Darum stärkt es mich, wenn ich zwischendrin schnell ein Wort Gottes lese, weil ich dann wieder fröhlich weiterwandern kann.
Aber aus der Feldflasche kann man auf die Dauer nicht leben. Darum brauchst du die zweite Art des Bibellesens, dass du dir einen Abschnitt ganz gründlich vornimmst. Was versteht man unter gründlich? Nimm dir Zeit und frage dich bei jedem Satz, ob du verstanden hast, was da steht. Frage dich besonders bei den so gängigen und geläufigen Ausdrücken. Weißt du eigentlich, was „Sünde“ ist und was die Bibel unter „Glaube“ versteht? Das sind wahre Festmahle des Glaubens, wenn sich ein Mensch in der Stille vom Heiligen Geist das Wort aufschließen lässt.
Nun tue aber auch ein Drittes. Meine Mutter sagte so gern: Ihr müsst die Bibel „verschlingend“ lesen. Als Paulus an die Philipper und an die Römer schrieb, da gab es noch keine Kapitel- und Verseinteilung, und ich glaube schon, dass jene Gemeinden an dem Brief ihres Apostels so froh waren, dass sie ihn in einem Zuge durchlasen. Lies doch einmal, wenn es möglich ist, ganze Bücher der Bibel hintereinander laut durch. Da gehen dir Zusammenhänge auf, dass du staunen wirst.