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2. Die Not solcher Stille
ОглавлениеHast du das schon einmal beobachtet: Der Teufel, dieser raffinierte Feind Gottes, erlaubt uns allerlei. Er erlaubt uns sogar, jahrelang mit fröhlichem Getümmel in einer Jungmännerarbeit zu sein. Das regt den Teufel noch nicht sehr viel auf. Dadurch sind seine Interessen noch nicht entscheidend gestört; aber wenn ein junger Mann anfängt, die Bibel zu lesen und zu beten, dann wird der Teufel nervös. Und darum tut er alles, dich in deiner persönlichen Stille vor Gott zu stören. Das musst du von vornherein wissen: Es geht hier um den Punkt, der unter dem vollen Beschuss der Hölle steht.
Ich spüre die Nöte und Anfechtungen der stillen Stunde in drei Richtungen:
a) Äußere Störungen. Es ist ja manchmal zum Verzweifeln, dass wir zu allem Zeit finden, nur nicht zum Beten. Was geschieht im Lauf eines Tages! Aber zehn Minuten zur Stille mit Gott sind nicht herauszufinden.
Dazu gesellt sich die Raumnot. Wie viele haben einfach keinen stillen Platz, an dem sie allein mit Gott sein können. Du musst schon recht suchen und ringen, dass du nur irgendwo ein Plätzlein findest, an dem dir Gott begegnen kann.
b) Innere Nöte. An diesem Punkt erlebe ich täglich den leibhaftigen Satan. Wie sehne ich mich jeden Tag nach der Stille, und dann tut Satan alles, um mich nur ja nicht zur Stille kommen zu lassen. Wenn ich irgendwie mich zu diesem stillen Besinnen zurückziehen will, dann kommen bestimmt Menschen herein, die mich stören. Und wenn ich allein bin, dann fallen mir so viel Dinge ein, an die ich sonst gar nicht denke. Wie ist mir jenes Liedverslein so wichtig geworden: „... daß die Seele nicht zerrinne in den Bildern dieser Welt!“ An jedem Morgen findet bei dir und bei mir die Entscheidungsschlacht statt, ob ich durch dieses Sperrfeuer Satans durchbrechen kann, um ganz still zu werden vor dem, der überwältigend in der Stille segnen will. „Nur an einer stillen Stelle legt Gott seinen Anker an.“
c) Habt ihr es noch nicht erlebt, dass gerade dann, wenn wir in solcher Stille gestanden haben, besondere Anfechtungen auf uns zukommen? Wie mancher junge Mann ist fast mitten aus gesegneter Stille heraus in besondere Kämpfe um die Reinheit des Herzens geworfen worden.
Man muss den Feind sehen, um sich vom Herrn rüsten zu lassen. Wenn dem Satan so viel daran liegt, dich nicht zur Stille kommen zu lassen, dann muss wohl für unser persönliches Glaubensleben unendlich viel davon abhängen.