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Hast du auch schwache Stunden, Bruder?

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Vor mir liegt ein Brief, in dem mir ein Jungenschaftsleiter aus seiner Arbeit berichtet. Unter anderem heißt es da: „Der N. N., der auch mit in X. war, und der noch mit Ihnen gesprochen hat, hat Gott gekündigt. Er sagte mir, dass er an einen ohnmächtigen Gott, der seine Ohnmacht wiederholt an ihm, dem Jungen, bewiesen habe, nicht glauben könne. Ist das nicht traurig?“ O freilich ist das traurig. Ich sehe den frischen, fröhlichen Burschen noch vor mir, als wir an jenem Abend zusammen sprachen. Damals sprachen wir davon, wie Jesus ein Leben erneuern könne, und zum Schluss haben wir so herzlich zusammen gebetet. Und dann – ja, dann kam wohl eine schwache Stunde. Und diese schwache Stunde führte in solche Tiefen hinein, aus denen der Junge nicht mehr herausfand, und dem Teufel war schließlich ein Volltreffer gelungen. Armer Junge, wir lassen dich trotzdem nicht los, weil Jesus dich auch nicht loslässt. Aber das gibt es auf dem Weg mit Jesus. Ist denn einer unter uns, der das nicht kennt? Wir wissen um die Freude, mit unserem Herrn über Höhenwege zu gehen. Aber wie dunkle Flecken liegen auf unseren Erinnerungen dann schwache Stunden der Niedrigkeit, voll Anfechtung und Straucheln. Die Sache ist darum so gefährlich, weil wir da jedes Mal in einen Strudel hineingezogen werden, bei dem man nie weiß, ob er uns nicht endgültig verschlingt. Wir sollten uns doch einmal über diese gefährlichen Stunden aussprechen.

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