Читать книгу Bergdorf sucht... Arzt - Josie Hallbach - Страница 11
Kapitel 8:
ОглавлениеSo kam es, dass sich innerhalb kürzester Zeit zum zweiten Mal auswärtiger Besuch in Lämmerbach ankündigte. Julia wollte ihren Verwandten sogar begleiten.
Anne bot sich großzügig an, die Gäste bei sich im Arzthaus einzuquartieren. „Ich habe gerade eh mehr leere Zimmer als mir lieb ist“, meinte sie und spielte damit auf Daniels Ausbleiben an. Seit seiner überstürzten Abreise hatte sie kein Lebenszeichen mehr von ihm erhalten und es nach seinem Abschiedsgruß auch nicht gewagt, ihn eigenmächtig anzurufen.
Neben diesen außerplanmäßigen Überlegungen setzte Paula in den nächsten Tagen ihre ganze Kraft dafür ein, ihre Schülerinnen und Schüler vor den Ferien auf die Visitation der Schulbehörde zu trimmen. Immerhin stand der Termin inzwischen fest, wenn sie auch bezüglich des Inhaltes weiterhin ahnungslos war. Selbst Julia hatte ihr nicht weiterhelfen können. Ihre Kenntnisse über Schulkontrollen beliefen sich auf spontane Besuche des Direktors.
Zum Glück stand sie mit ihren Bemühungen nicht völlig allein da. Sie bekam Hilfe von unerwarteter Seite. Weil so viel von einem guten Eindruck bei dieser außerdörflichen Visitation abhing, war ganz Lämmerbach bereit, entsprechend Einsatz zu bringen.
In den letzten zwei Schultagen vor den Ferien rückte folglich alles an, was zwei Beine und dazu möglichst geschickte Hände hatte, um das Schulgebäude in einem Schnellverfahren zu sanieren.
Zwei Männer weißelten die Wände und Decken, einige besserten Stühle und Tische aus, die nächsten machten sich an die Schränke. Einer nahm sich alle Fenster im Haus vor und kittete die Risse. Der Ofen wurde grundgereinigt. Herr Tannhauer erbarmte sich sogar der Toilette und brachte von der Stadt eine neue Kloschüssel samt Waschbecken mit und flieste nebenher noch den Boden.
Paula hatte genug damit zu tun, belegte Brote und Getränke zu reichen und im Anschluss mit den rüstigen Frauen zusammen eine Putzorgie zu veranstalten.
Hinterher glänzte das Gebäude förmlich. Nun konnten die Herren und Frauen aus der Stadt kommen. Lämmerbach würde sich ihnen furchtlos und erhobenen Hauptes stellen. Zumindest der Hals war sauber.