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Kapitel 16:

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Julia besaß unterdessen wenig Neigung, ihre Kopfschmerzen den ganzen Abend allein in ihrem Bett auszukurieren. Ganz zufällig landete sie deshalb auf der Suche nach einem Aspirin vor Daniels Behausung.

Auf ihr Klopfen hin, tauchte er an der Zimmertür auf und bedachte sie mit einem überraschten Gesichtsausdruck. „Was verschafft mir die Ehre des unerwarteten Besuchs?“

„Kann ich reinkommen?“

„Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es vernünftiger wäre, dich draußen stehen zu lassen“, meinte er mit unergründlichem Blick.

„Das mag sein. Aber seit wann bist du vernünftig?“ Julia lehnte sich in aufreizender Haltung an den Türrahmen. „Außerdem habe ich Kopfschmerzen und brauche einen Arzt.“

„Ach, die angekündigte Migräne. Na, da kann ich ja schlecht „Nein“ sagen“, erwiderte er nur und machte einen einladenden Schritt zur Seite.

„Zudem möchte ich dich natürlich davon überzeugen, dass ich eine erstklassige Pädagogin und Nachhilfelehrerin bin.“

„Die Mühe kannst du dir sparen, deine Qualitäten sind ziemlich offenkundig.“

„Aber es gibt bei sämtlichen Lehrmethoden einen gewichtigen Unterschied zwischen Theorie und Praxis“, meinte Julia vielsagend.


Als sie zwei Stunden später den Raum wieder verließ, hatte sie ihre Kopfschmerzen vergessen und befand sich in merklich aufgeräumter Stimmung.

Beinahe wäre sie auf dem beschwingten Rückweg zu ihrem eigenen Quartier, Anne und Phillip in die Arme gelaufen.

Anscheinend hatten die beiden ihren Abend im Schulhaus beendet und kamen nun die Treppe hoch, um sich ebenfalls für die Nacht in ihre Schlafgemächer und Gästebetten zurückzuziehen.

Anne hing förmlich an Phillips Arm und lachte gerade lauthals über etwas, das Phillip ihr ins Ohr flüsterte.

Julia wartete hinter der angelehnten Tür des Badezimmers bis die zwei aus dem Blickfeld verschwunden waren und schlich dann nachdenklich zu ihrem Zimmer zurück.


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