Читать книгу Willem Adolf Visser 't Hooft - Jurjen Albert Zeilstra - Страница 11
Kapitel 1 Die Welt öffnet sich. 1900–1924 1.1 Einleitung
ОглавлениеWim Visser ’t Hooft verbrachte seine Jugend in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in Haarlem, einer mittelalterlichen Handelsstadt im Nordwesten der Niederlande, nicht weit entfernt von Amsterdam. Er wuchs in einer vornehmen, von einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl geprägten Familie auf, die zur sozialen Oberschicht der Stadt zählte. Sie gehörte den Remonstranten, einer freisinnigen protestantischen Kirche, an. Für die damalige Zeit waren seine Eltern sehr weltoffen und gaben ihren drei Söhnen viel Freiheit. Dennoch erinnerte sich der erwachsene Visser ’t Hooft später daran, dass er seine Jugend in einer sehr ruhigen Stadt verlebt hatte; in einer sicheren »Blase«, fernab der Welt. Diese Wahrnehmung kam wahrscheinlich hauptsächlich daher, dass die Auslandsreisen, die die Familie noch vor den Kriegsjahren unternehmen konnte, ab dem Sommer 1914 plötzlich unmöglich wurden: »Wir steckten in unseren Grenzen fest, aber wir waren auch geistig vom Rest der Welt abgeschnitten.«1 Vor diesem Hintergrund spielten für Wim die Ferien, die er in den Jugendcamps der Niederländischen Christlichen Studentenvereinigung verbrachte, eine wichtige Rolle. 1918, mit dem Ende des Ersten Weltkrieges, öffnete sich für ihn die Welt; schnell kamen neue Herausforderungen auf ihn zu. Das Kapitel 1 widmet sich den Werten, die er mitbrachte, und zeigt, wie er sie persönlich entwickelte (1.2). In seiner Schulzeit, die ohne größere Zwischenfälle verlief, las Visser ’t Hooft viel (1.3). Seine persönliche Entwicklung in dieser Zeit hatte ein überraschendes Ergebnis. Er entschied sich für Theologie und genoss einige Jahre lang das Leben als Student. Welche Rolle spielte sein Glaube an Gott und welche Lebensaufgabe formulierte er daraus für sich? (1.4) 1924 heiratete er Jetty, eine junge Frau aus Den Haag. Was bedeutete sie in dieser Zeit für ihn? (1.5)
Wim Visser ’t Hooft, ca. 1916