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Der Krieg gegen Antiochos III.

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Wie immer, so kostete das Anlaufen der römischen Gegenmaßnahmen auch in diesem Falle wertvolle Zeit, und erst im Frühjahr 191 v. Chr. landete ein neues römisches Invasionskorps, das immerhin rund doppelt so stark war wie das seleukidische, unter dem Konsul Acilius Glabrio in der Gegend von Apollonia. Allein im Gegensatz zur Entwicklung des Jahres 200 v. Chr. kamen die Operationen diesmal rasch in Gang, das römische Bündnis mit Makedonien bewährte sich, und schon nach wenigen Wochen fielen die Würfel ein erstes Mal zu Roms Gunsten, als es den Römern gelang, die seleukidische Verteidigung an den Thermopylen zu umgehen. Bereits im April 191 v. Chr. war Antiochos III. nach Ephesus zurückgekehrt. Der Krieg in Griechenland ging zwar noch monatelang weiter, doch im übrigen verlagerten sich die entscheidenden Kämpfe jetzt schon in den Bereich der Ägäis, und dort errang die römische Flotte in zwei Gefechten vom Herbst 191 und Herbst 190 v. Chr. die Seeherrschaft. Inzwischen war auf römischer Seite der Oberbefehl auf dem östlichen Kriegsschauplatz von Acilius Glabrio an L. Cornelius Scipio übergegangen, in dessen Suite sich auch Scipio Africanus befand. Ende des Jahres 190 v. Chr. entschied sich dann bei Magnesia in Lydien, unweit der Stelle, da 281 v. Chr. Lysimachos geschlagen worden war, das Schicksal der Seleukiden. Obwohl das bunte Heer des seleukidischen Reiches dem römischen um mehr als das Doppelte überlegen war, wurde es vollkommen geschlagen, so vollkommen, daß Antiochos III. schon jetzt seine Sache als endgültig verloren ansah. An diesem Sieg hatte nun König Eumenes II. von Pergamon, der inzwischen Attalos auf dem Thron gefolgt war, einen sehr gewichtigen Anteil, denn sein Kavallerieangriff hatte mit zum Gelingen der Schlacht beigetragen, und damit auch einen Anspruch auf eine angemessene Anerkennung dieser Leistung im Friedensvertrag.

Mit der Fixierung der Friedensbestimmungen ließ man sich in Rom Zeit. Währenddessen unternahm Cn. Manlius Volso einen Zug ins Innere Kleinasiens, wo er die Stämme der Galater niederwarf und nach einem brutalen Plünderungszug mit einer selbst für römische Begriffe ungewöhnlich großen Beute zurückkehrte. Erst ein Jahr später, 188 v. Chr., wurde dann in Apamea der Frieden zwischen Antiochos III. und Rom besiegelt. Antiochos hatte außer einem kilikischen Randstreifen seinen ganzen Besitz in Kleinasien verloren. Die römische Freiheitsparole aber war jetzt nicht mehr zu verwirklichen, sondern Rom sah sich gezwungen, nun in erster Linie seine Verbündeten zu belohnen. Am meisten profitierte davon das Pergamenische Reich, das sich jetzt von Mysien im Nordwesten bis nach Lykaonien und zum Taurus erstreckte und damit flächenmäßig zum größten kleinasiatischen Staat geworden war. Daneben erhielt auch Rhodos in Karien und Lykien eine wertvolle Abrundung seines kleinasiatischen Festlandbezirkes. Die übrigen griechischen Städte im Westen Kleinasiens, die von Pergamon unabhängig gewesen waren, wurden dann allerdings für frei erklärt.

Rom selbst profitierte zunächst in erster Linie von den materiellen Auflagen. Mit Ausnahme von zehn Schiffen hatte Antiochos III. seine ganze Kriegsflotte abzuliefern, ebenso seine Kriegselefanten und dazu noch eine Kriegsentschädigung in der astronomischen Höhe von 15.000 Talenten zu bezahlen. Durch diese Verluste und Belastungen war das seleukidische Reich für geraume Zeit an jeder wirksamen Politik gehindert, und auf lange Sicht mußten die griechischen Elemente in diesem Reich immer weiter ins Hintertreffen geraten, da es nun aus dem Raum der Ägäis und aus Kleinasien für immer verdrängt war.


Skizze Nr 3: Kleinasien nach dem Frieden von Apameia (188 v. Chr.)

Krise und Untergang der römischen Republik

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