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ОглавлениеDer Teufel
Kasimira, Apolonia und Luzdivina sitzen im flackernden Kerzenschein des Speisesaales bei Tisch.
„Amen.”, sagen sie wie aus einem Munde.
Luzdivina serviert die abendliche Klostersuppe. Kasimira, die ansonsten immer stumm ist, klopft unvermittelt mit dem Löffel auf ihr Glas. Luzdivina hält inne und spürt sofort, dass etwas Außergewöhnliches passieren wird. Kasimira hat mit Ausnahme des Wortes „Amen“ noch nie gesprochen, soweit sich Luzdivina zurückerinnern kann. Ihre beruhigende, inbrünstige Bassstimme klingt daher überraschend angenehm für sie.
„Meine Beobachtungen beunruhigen mich in letzter Zeit sehr.“
Kasimira spricht flüssig und sehr deutlich.
„Wir haben es in unserem Kloster neuerdings mit dem Einfluss des Teufels zu tun. Er erscheint hier immer öfter und versucht, die kleine heilige Gemeinde zu durchdringen und zu dezimieren. Gebt acht, noch sind wir zu dritt.”
Kasimira hat damit genug gesagt und zieht sich wieder in ihr Schneckenhaus zurück, wer weiß für wie viele Jahre, wenn nicht sogar für den Rest ihres Lebens. Apolonia sieht sie teilnahmslos mit einem leichten Glanz von Hass in den Augen an und ist froh, dass wieder Ruhe eingekehrt ist. Luzdivina schlürft irritiert die Suppe, den Blick starr auf den Teller gerichtet. Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken. Heute Nacht wird sie den Riegel in ihrer Kemenate vorschieben, was sie früher nie getan hätte.