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ERKLÄREN UND BEWERTEN

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Wenn wir, während wir uns durch den Tag bewegen, Entscheidungen treffen, haben wir meistens automatisch eine bewusste oder unbewusste Erklärung für die Situation parat: »Das ist so, weil …« Und auch eine Bewertung: »Das ist gut/nicht gut …«. Das sind sozusagen die Parameter, an denen sich der Autopilot orientiert – die Daten, auf die er zurückgreift. Während die Erklärung noch im inaktiven Bereich bleibt, bringt uns die Bewertung dann in der Regel dazu, auf eine bestimmte Weise zu handeln oder etwas Bestimmtes zu unterlassen. Wir haben sozusagen ein inneres Bild von der Situation, finden einen Grund dafür, warum das so ist, und nachdem wir entschieden haben, ob das für uns gut, schlecht oder egal ist, ziehen wir eine Konsequenz. Oder eben auch nicht. Das muss nicht immer eine Aktivität oder deren Vermeidung sein. Manchmal sind es einfach nur weitere Gedanken, die auf den ersten Dreiklang von

 Beobachtung,

 Erklärung und

 Bewertung

folgen. Eine Schlaufe sozusagen. Diese Gedanken beobachtet der Autopilot in uns wiederum, sucht sich eine erneute Erklärung und bewertet das Ganze erneut. Unser Kopf leistet also ständig Schwerstarbeit. Meist ohne dass wir den Automatismus bemerken. Klar, dass einem da irgendwann »schwindlig« werden kann.

Nun ist so ein einzelner Gedanke samt Erklärung und Bewertung an sich keine große Sache. Im großen Meer der Gedanken – Schätzungen nach sind es über 50 000 täglich, die in unserem Kopf herumschwirren – ist ein einzelner nur eine kleine Welle.

Da es jedoch – aus eigentlich gutem Grund – zur Natur des menschlichen Geistes gehört, Probleme zu lösen, häufen sich Gedanken allerdings gerne und können so zuerst zu gedanklichen Flutwellen werden und schließlich auf Gefühlsebene Ebben und Fluten auslösen – und sich dann auf unser gesamtes Befinden ausweiten.

Happy-End im Kopfkino

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