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GEDANKEN ZUR RUHE BRINGEN

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Jetzt könnte man schnell versucht sein zu sagen: Das können wir ja vermeiden, wenn wir nur gut genug unsere Gedanken und die inneren Muster bearbeiten. Und tatsächlich ist das ein Weg, den die »Glücksindustrie« seit Jahren erfolgreich verkauft. Wir werden aufgefordert, positiv zu denken und Wünsche ans Universum zu schicken. Oder wir sollen gleich komplett mit dem problematischen Denken aufhören und nur noch den Gefühlen folgen.

Theoretisch ist die Idee mit dem positiven Denken plausibel. Aber was, wenn es nicht auf Anhieb funktioniert? Dann steigt der Frustlevel weiter: »Das hat auch nicht geklappt!« Und man wertet sich selbst weiter ab: »Nicht einmal das schaffe ich!« Die andere Marschrichtung: »Hör einfach auf deinen Bauch!« bringt ebenfalls keine guten Lösungen. Denn es ist einerseits gar nicht so einfach, Zugang zu unseren Gefühlen zu finden. Und andererseits sind diese – aufgrund ihres engen Zusammenhangs mit den negativen Gedanken – auch nicht immer die besten Ratgeber.

Der Zusammenhang zwischen Gedanken, Gefühlen und Handlungen ist keine Einbahnstraße. Und man muss sich deshalb auch nicht darüber streiten, was zuerst da war: die Henne oder das Ei. Wenn man von beiden Richtungen her denkt, kann beides am Anfang stehen: sowohl die Henne als auch das Ei. Zwar lehrten Philosophen wie der Buddha seit Jahrtausenden das Konzept, dass die Gedanken die Gefühle und den Körper beeinflussen, doch kann das auch in umgekehrter Richtung wirken: Wenn wir körperliche Spannung loslassen, dann können auch manche quälenden Gedanken zur Ruhe kommen.

Versuchen Sie mit der folgenden Übung den wechselseitigen Zusammenhang zwischen Gedanken und Körper zu erspüren und setzen Sie so einen ersten Impuls, den Teufelskreis zu durchbrechen beziehungsweise den Gedankenmotor zu beeinflussen.

NICHT DER LEIDENSCHAFT FOLGEN

In den USA wurde in den 1980er-Jahren durch den Mythenforscher Joseph Campbell der Satz »Folge deinem Glück« für einige Zeit sehr populär. Er schaffte es bis in die Wirtschaft hinein: Apple-Gründer Steve Jobs etwa rief junge Leute immer wieder dazu auf, beruflich ihrer Leidenschaft zu folgen. Und da Jobs ziemlich erfolgreich war, überzeugte das. Viele Leute sind auch aus dem Arbeitsmarkt ausgeschieden, um einer aus ihrer Sicht sinnvolleren Tätigkeit nachzugehen. Die Maxime, seiner Leidenschaft zu folgen, hat jedoch oft dazu geführt, dass das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wurde. Die Nachhaltigkeit von neuen Weichenstellungen, die auf der Grundlage von Leidenschaften getroffen werden, sollte stets überprüft und das Ergebnis in die Entscheidung einbezogen werden. Um ein glückliches Arbeitsleben zu führen, muss man meist nicht alles auf einmal über den Haufen werfen. Oft reicht eine kleine Richtungsänderung in einem Teilbereich, sodass man neue Erfahrungen machen und gleichzeitig weiter auf bereits Erreichtem aufbauen kann.


IMPULS

Bewusst Einfluss nehmen

 Schließen Sie die Augen und erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie sich sehr geärgert haben. Lassen Sie nun Ihren Gedanken freien Lauf. Alles ist erlaubt, von »Blöde Kuh« über »Das lasse ich mir nicht mehr gefallen« bis zu »…«. Zensieren Sie sich nicht.

 Nach einer Zeit richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Körper: Spüren Sie Verspannungen? Liegt Ihre Stirn in Falten? Wie schlägt Ihr Herz?

 Wenden Sie sich nun Ihrer Atmung zu und versuchen Sie, mehr und mehr langsam und ruhig zu atmen. Was ändert sich? Vermutlich werden Sie entspannter in Körper und Gedanken.

Happy-End im Kopfkino

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