Читать книгу Schreiben und Lesen im Altisländischen - Kevin Müller - Страница 22

3.2.3. Explizite Textverknüpfungen

Оглавление

Die mit Abstand meisten Belege von rita/ríta in der Sturlunga saga, insgesamt 23, befinden sich in expliziten Textverknüpfungen. Deren häufigstes Muster ist der Komparativsatz sem fyrr var ritat ‚wie vorher geschrieben wurde‘. Das Temporaladverb fyrr ‚früher, vorher‘ verweist auf eine vorhergehende Stelle im Skript, sonst gibt es keine Ergänzungen. Eine Leerstelle steht für den SCHREIBER und eine zweite für das SKRIPT. Der INHALT oder genauer der TEIL ist ein im Hauptsatz erwähntes Ereignis in der Erzählung, von dem der Komparativsatz abhängt. Der SCHRIFTTRÄGER ergibt sich auch hier aus der Situation, der SCHREIBER bleibt dagegen unbekannt.

Die Textverknüpfungen haben in den Handschriften unterschiedliche graphische Ausformungen, in der Króksfjarðarbók: „sem fyrr var ritað“ (StS1 223, 350, 422, 446, 407, 516; StS2 1, 86, 215), „sem fyrr var ritat“ (StS1 129, 339, 380, 382, 426; StS2 208), in der Reykjarfjarðarbók: „sem fyrr var ritad“ (StS2 270). Die Belege aus den Papierabschriften sind in Kålunds Edition normalisiert und lautent entsprechend „sem fyrr var ritat“ (StS2 259, 289, 324). Zudem gibt es eine Zahl von Varianten bezüglich Tempus und Vollständigkeit mit Einzelbelegen, die sich in der Semantik aber nicht unterscheiden, in der Króksfjarðarbók: „sem fyrr er ritat“ (StS2 132) ‚wie vorher geschrieben wird/ist‘, „sem ritað var“ (StS1 378) ‚wie geschrieben wurde‘, „sem fyrr ritað (StS1 132) ‚wie vorher geschrieben‘ und in der Reykjarfjarðarbók: „[se]m fyr er ritað“ (StS1 451). Zwei weitere Verknüpfungen aus der Króksfjarðarbók enthalten noch eindeutige Belege für das Verb ríta: „sem fyrr var ritit“ (StS2 234) und „sem fyrr er ritit“ (StS2 301), welche gleich strukturiert sind wie jene von rita.

Schreiben und Lesen im Altisländischen

Подняться наверх