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1 Unbekannt verzogen

Kurze landeskundliche Beschreibung Grönlands

Grönland, die größte Insel der Erde, lässt sich durch ihre geografischen Koordinaten genau bestimmen und lokalisieren. Allerdings ist sie für die meisten Menschen noch heute sehr weit entfernt und war dies natürlich umso mehr vor dem Zeitalter der Luftfahrt. Zwischen 59° 46’ nördlicher Breite bei Kap Farvel im Süden und 83° 39’ im Norden bedeckt Grönland fast 2,2 Millionen Quadratkilometer, umgeben von einigen der gefährlichsten Meere der Welt. Deshalb war auch lange nicht bekannt, ob es sich um eine Insel handelt, bis sie im frühen 20. Jahrhundert schließlich Stück für Stück umrundet wurde. Ähnlich furchteinflößend wie die die Insel umgebenden Gewässer ist auch die Landschaft mit ihren gewaltigen Proportionen, ihren riesigen Entfernungen und ihrem massiven Rückgrat aus Granit, das sich in Nord-Süd-Richtung bis zu 3000 Meter hoch über die Insel zieht und von einem gigantischen Eisschild niedergedrückt wird, der ebenfalls zwischen zwei und drei Kilometer dick ist. In Verbindung mit dem arktischen Klima, das auf der ganzen Insel herrscht, ist vor allem dieser hoch aufragende, von Eis gekrönte Bergrücken für die plötzlichen und extremen Wetterumschwünge verantwortlich, die Grönland prägen.1 Trotz dieser furchterregenden Besonderheiten wachsen in Grönland schöne, widerstandsfähige Blumen. Die Insel ist mit ihren etwa fünfhundert wilden Arten höherer Pflanzen, darunter fünf Arten sehr seltener kleiner Orchideen, ein Paradies für Botaniker.

Grönland ist geologisch gesehen eigentlich ein Teil Nordamerikas und im Norden nur durch den schmalen Smith Sound von diesem Kontinent getrennt. Im Osten ist das vulkanische Island sein nächster Nachbar, das die mittelalterlichen Nordmänner seit 870 innerhalb von etwa sechzig Jahren besiedelten. Danach war es für Neuankömmlinge dort schwierig, fruchtbares Land in Besitz zu nehmen, und so begleiteten einige isländische Familien auf der Suche nach neuen Lebensgrundlagen den streitsüchtigen, noch in Norwegen geborenen Isländer Eirik »der Rote« Thorvaldsson, als der sich um 986 n. Chr. aufmachte, eine Kolonie in Grönland zu gründen.

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