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Kloschüsseln ablecken?

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Natürlich nicht. Da wäre ich auch nie auf die Idee gekommen. Aber man kann so einiges erleben, wenn man in das Umfeld der gebrochenen Psychen kommt.

Mit meinem Wissen von heute, war die Überweisung zur Psychiaterin tatsächlich ein Riesenglück und großer Erfolg gewesen! Diese beiden Rezepte hießen, dass Katrin auf gewisse Art und Weise das Problem eingesehen hatte. Sie hatte entschieden, dass etwas getan werden musste! Alles deutete darauf hin, dass sie diese ganzen Ängste und Zwänge ihr zu viel wurden und sie nun etwas verändern wollte. Vor ungefähr einem Jahr begann Katrin ihre therapeutische Behandlung mit medikamentöser Unterstützung. Alles wird gut?

Nein. Die medikamentöse Behandlung wurde abgebrochen. Das Mittel hatte starke Nebenwirkungen. Katrin stöhnte über extrem starkes Schwitzen bei jeder Art von Aktivität. Außerdem kam sie mit dem Therapeuten nicht wirklich weiter. Zu Beginn der Therapie war für jede Woche ein Termin eingestellt. Zu Beginn... Dann begann Katrin davon zu erzählen, dass sie gar keine besonders problematische Patientin für den Therapeuten sei. Ihr Therapeut hatte ihr wohl von anderen Patienten berichtet. So zum Beispiel von einem Patienten, der das dringende Bedürfnis hatte, öffentliche Toiletten abzulecken…

Das war für Katrin zu viel. Das bedeutete ja, dass dieser Patient auf dem gleichen Stuhl gesessen hatte wie sie... Dass er die gleichen Dinge angefasst hatte... Womöglich direkt vor ihr in der Praxis gewesen war... Danach dauerte es nicht mehr lange: Zuerst wurden Termine wegen Verspätungen verkürzt. Dann wurden Termine wegen verschiedener Gründe immer mal wieder abgesagt. Und dann? Dann sagte Katrin schließlich ihre Termine bei dem Therapeuten ganz ab.

Draußen war Sommer...

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