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Samstag, 7. Juli 2007 – Wow, was für ein Mittag!

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Es ist kaum zu glauben. Unser Sohn Niklas ist inzwischen 2 1/2 Jahre alt und ich war heute mit ihm alleine draußen im Garten. Ich bin mit ihm raus gegangen, während Katrin zum Einkaufen gefahren ist. Ich habe mit ihm draußen im Garten sogar zu Mittag gegessen.

Was das Besondere ist? Nun, es war das erste Mal. Das erste Mal, dass ich mit meinem Sohn draußen im Garten war. Seltsam? Ehrlich: Das ist mehr als seltsam. Es ist schlimm. Aber noch nicht das Schlimmste. Das Schlimmste war, dass ich währenddessen ein schlechtes Gewissen hatte! Ein schlechtes Gewissen, weil ich mit meinem kleinen Sohn Niklas in unserem Garten war!

Wir leben seit fast vier Jahren in diesem Reihenhaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche und einem verhältnismäßig großen Garten. Zum Garten geht es aus dem Wohnzimmer heraus über eine etwas zu hoch geratene Stufe. Dort ist dann unsere extra große Terrasse. Genutzt wird diese Terrasse jedoch von uns kaum noch. Wir haben sehr viel mehr Zeit nach dem Einzug und noch ohne Niklas auf der Terrasse verbracht als heute mit Niklas. Damals war der Garten noch eine große Schlammwüste mit einer „Terrassenoase". Damals – zu zweit – sind wir sehr regelmäßig auf diese Terrasse gegangen. Haben dort gegessen. Haben entspannt und auch den einen oder anderen Abend eng aneinander gekuschelt auf einem Liegestuhl gelegen. Es gab leise und dabei extrem ekstatische Momente auf dieser Terrasse unter freiem Himmel. Ja, wir haben das Leben zu zweit genossen.

Und wir hatten uns auf unsere Zeit als Eltern gefreut. Dass es einmal so werden würde, das hätten wir nie gedacht. Nie. Nicht im Traum. Nicht einmal in einem Albtraum. Zu abstrus und viel zu brutal.

Nun also dieses erste Mal: Einfach mal die Terrassentür auf, Niklas rausgestellt, ihm und mir Schuhe angezogen und draußen waren wir. „Rausgestellt”. Richtig. Er ist 2 1/2 Jahre alt und wusste nicht, wie er diese eine Stufe vom Haus auf die Terrasse überwinden könnte. Er kennt diese Tür nur verschlossen. Doch dann hat ihm die Zeit dort in unserem Garten einen riesigen Spaß gemacht. Ein „Picknick" haben wir im Garten veranstaltet. Er hat sogar für mich Johannisbeeren gepflückt. Nachdem wir fast zwei Stunden draußen waren, liegt er jetzt im Bett und macht seinen Mittagsschlaf. Keine Sekunde Probleme beim Einschlafen. Niklas war einfach fix und fertig. So gefällt mir das.

Da er seine „Hausklamotten" trug, bin ich mir noch unsicher, ob Katrin daran sehen wird, dass wir etwas anderes gemacht haben als sonst, aber auf links gedreht in der Wäsche wird sie das wohl kaum mitbekommen.

Draußen war Sommer...

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