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Montag, 9. Juli 2007 – Das Gute sehen

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Ein Gutes hatte diese kurzfristige Doppelbelastung nach dem Flohmarktausflug am gestrigen Sonntag für Katrin. Sie hatte nach der Rückkehr vom Flohmarkt und den anschließend fälligen Sauberkeitsritualen für sich, für Niklas und mich, erst einmal keine Kraft mehr. Wir saßen zusammen und seit langer Zeit war es nicht nur wütende Verzweiflung und Wut, die mir entgegenwogte. Katrin suchte meine Hilfe! Sie lehnte sich sogar trostsuchend an mich. In dieser Situation besprachen wir, wie es eventuell weitergehen könnte. Frau Saggur hatte ihr eröffnet, dass sie in Kürze für VIER Wochen im Urlaub sein würde. Damit habe ich – blauäugig – natürlich nicht gerechnet. Aber klar: Jeder macht mal Urlaub. Jeder hat das Recht darauf. Aber ein Urlaub der Therapeutin? In dieser für uns so wichtigen Zeit? In der letzten Phase der Schwangerschaft? Während für uns von Tag zu Tag die Sorgen größer werden?

Wir besprachen gemeinsam das weitere Vorgehen. Katrin würde sich mit Frau Saggur in Kontakt setzen, um zu klären, wie in den kommenden Urlaubswochen der Therapeutin eine intensivere Hilfe umsetzbare wäre. Nach einer Stunde des Redens, Weinens und Tröstens hatte Katrin wieder Kraft gesammelt. Genügend Kraft, um wieder zu arbeiten – zu putzen. Spät in der Nacht. Sie machte sich auf, um die noch offenen, „notwendigen" Putzaktionen nach dem Flohmarkt zu erledigen, denn bislang waren aus ihrer Sicht ja nur die Menschen wirklich gesäubert... nicht der ganze „notwendige” Rest...

Noch später dann im Bett eine inzwischen Routine gewordene Abendgestaltung: Rückfragen. Rückfragen darüber, ob denn dieses oder jenes, was sie beim Putzen an diese oder jene Stelle gelegt hätte, denn jetzt nicht auch noch mal nachgeputzt werden müsste. Wahnsinn. Immer wieder. Das Sicherstellen, ob auch wirklich alles getan worden ist, um Gefahr abzuwenden. Alltäglicher Wahnsinn.

Draußen war Sommer...

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