Читать книгу Der Römer - Лассе Хольм - Страница 26

XIV

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Weniger als hundert Schritte von der Eingangstür des Senatsvorsitzenden entfernt wurde mir bewusst, dass man mich verfolgte. Obwohl sich der Mann im Schatten verbarg, streifte ihn mehrmals das Licht aus den Fenstern, der Mondschein oder der gelbliche Fackelschein der Wagenlenker, während er sich zwischen den Wagen hindurchschlängelte. Wenn er wusste, dass ich ihn bemerkt hatte, ließ er sich nichts anmerken. Ich hatte Mitleid mit ihm. Subura ist ein ziemlich schlechter Ort, um Leute zu beschatten.

Ich bog um eine Ecke und verbarg mich hinter einem Vorsprung. Er lief schnellen Schrittes an meinem Versteck vorbei und blieb stehen. Er bewegte sich flink wie ein Soldat, geschmeidig und selbstsicher, obwohl er nicht weiterwusste, wie es schien. Er schlug eine zufällige Richtung ein und setzte seinen schnellen Gang fort. Ich wartete, bis das Geräusch seiner Schritte verhallt war.

Könnte er von Scaurus ausgesandt worden sein? Doch das ergab keinen Sinn. Der Senatsvorsitzende ging davon aus, dass ich mich bereits in seinem Netz verfangen hatte.

Ich bog nach links ab und lief den Clivus Pullius hinunter, durch Suburas nie enden wollendes Fest der Trunksucht und Hurerei, doch ich war nur wenige Schritte gegangen, als ein paar Raufbolde aus dem bärenhöhlenartigen Gewölbe einer Taverne heraustorkelten und unbeholfen begannen, sich im Schmutz herumzuwälzen. Rasch entstand ein Menschenauflauf um sie.

Weiter unten auf der Straße, während ich an einer spärlich bekleideten Gruppe von Prostituierten vorbeilief, die sich von einem Fenster im ersten Stock aus feilboten, entdeckte ich, dass mein Schatten zurückgekehrt war. Wie zuvor vermochte er nicht, unentdeckt zu bleiben, zumindest nicht für einen entlaufenen Sklaven in hoher Alarmbereitschaft. Der Abstand zwischen uns war etwa gleich geblieben. Als ich stehen blieb und vorgab, mich den Verlockungen der Bordelle hinzugeben, wartete er geduldig, bis ich weiterging.

Vielleicht war mein Fehler gewesen, auf einer belebten Straße zu gehen. Ich korrigierte dies an einer Ecktaverne, vor der viele betrunkene Gäste standen.

Ich mischte mich unter die Menge und ging hinein, schlüpfte aber sofort wieder in eine Seitenstraße hinaus. Diesmal ließ er sich nicht täuschen. Seine Schritte hallten zwischen den Mauern hinter mir wider, als wäre es ihm egal, ob ich ihn bemerkte. Ich begann zu traben, schließlich zu rennen.

Plötzlich war er weg. Die einzigen Geräusche waren die entfernten Stimmen vom Clivus Pullius. Die Dunkelheit lag wie eine Lage schwarzer Samt auf den Fassaden, die nicht vom Mond beschienen wurden. Vorsichtig bewegte ich mich einige Schritte vorwärts in Richtung des beleuchteten Pflasters einer kreuzenden Straße. Und wieder zurück, ein unsicherer Tanz auf ein und derselben Stelle, begleitet vom Geräusch meiner eigenen Bewegungen, das von den Mauern widerhallte. Ich wartete, bis mein Körper zur Ruhe gekommen war und lauschte, bis ich anfing, an meinem Gehör zu zweifeln. Schließlich war ich mir sicher, dass er aufgegeben hatte.

Ein kräftiger Stoß schleuderte mich gegen eine Mauer. Während ich viel zu benommen war, um mich zu verteidigen, packte er mich an meiner Tunika und warf mich herum. Sein Knie rammte sich in meine Seite und presste die Luft aus mir heraus. Ein weiterer Stoß brachte mich im Lichterschein der Straße zu Fall. Ohne auf Widerstand zu stoßen, ließ er sich auf meinen Brustkorb sinken und beugte sich über mich. Sein weingeschwängerter Atem traf mein Gesicht wie ein muffiger Lappen.

»Bei Jupiters Arschloch. Dachte ich mir es doch. Du bist es, Demetrios!«

Es war der dritte Gast aus dem Tablinum in Drusus’ Haus.

Der Römer

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