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XXVIII

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Das Reiterheer der Kimbern griff als Erstes an. Auf ihren mächtigen Pferden stürmten sie mit großem Getöse auf die römische Frontlinie zu, drehten aber im letzten Augenblick ab. Ein nicht so erfahrener General wie Marius hätte sie verfolgt und sein Fußvolk schutzlos zurückgelassen. Denn die Barbaren stürzten sich nun, die blendende Mittagssonne in den Augen, todesmutig gegen die Schildmauer der Römer.

Eine gigantische Staubwolke verhüllte die Anzahl der Angreifer. Alles, worum sich jeder einzelne Legionär kümmern musste, war der Mann direkt vor ihm. In dem dichten Handgemenge schlüpften die flinken Spielzeugsoldaten unter den Achseln der Kimbern hindurch und stachen drei- oder viermal mit ihren Kurzschwertern zu, während die Hünen noch dabei waren, ihre Langschwerter über die Köpfe der Römer zu heben. Gegen Nachmittag mussten sich die Barbaren zurückziehen. Noch bevor die Sonne unterging, waren sie besiegt.

Am Abend rief General Marius im Feldherrnzelt seinen Stab zusammen. Er umarmte Catullus und küsste ihm die Wangen, während ein breites Grinsen über sein raues, staubbedecktes Narbengesicht zog.

»Catullus, du alter Schwindler. Gut gekämpft. Das hätte ich nicht erwartet. Prost, Freunde! Gut gemacht. Ich bin der Befreier Roms.«

Begierig darauf, alles zu hören, zwängte ich mich zwischen den Männern hindurch nach vorne. Bei dieser Gelegenheit stellte mich Marius seinem Stab vor. Nachdem sie ein angemessen höfliches Interesse gezeigt hatten, wandten sich die Männer dem Legaten von Catullus zu. Er war als einer von wenigen weit ins Lager des Feindes vorgedrungen.

Ich musterte den Mann, der möglicherweise an dem Hungertod von so vielen Legionären in jenem Winter die Schuld trug. Er war blond und bleich wie Alabaster. Auf seinen Armen bildeten die Sommersprossen große, rötliche Flecken.

»Wir verfolgten die verdammten Barbaren«, erzählte er, »bis wir nicht mehr wussten, wo wir uns befanden, beim Hades. Das Ganze war ein einziges verdammtes Durcheinander. Dann tauchten in der Staubwolke ihre Wagen auf. Wir hörten Schreie. Wir glaubten, es wären unsere Leute, die massakriert wurden, also liefen wir dorthin. Dort standen die Frauen der Barbaren und ermordeten ihre Männer und Brüder, nachdem die sich zu ihnen geschleppt hatten. Ihre Kinder hatten sie bereits erstickt oder sie mit dem Kopf unter die Wagenräder gelegt. Viele andere hatten sich erhängt, die Bäume bogen sich unter der Last der Leichen. Als die Weiber ihre Männer und Nachkommen umgebracht hatten, banden sie sich Schlingen um den Hals und trieben ihre Ochsen mit Peitschen an.« Er lachte laut auf. »Wir schlugen natürlich kräftig auf sie ein, aber wir waren zu wenige, um sie allesamt abschlachten zu können. Bei Jupiters Arschloch, das meiste erledigten sie ohnehin selbst.«

Die Munterkeit hatte sich gelegt. Die hartgesottenen Soldaten schauten Sulla schweigend an, der sich den Dreck und das Blut von seinem sommersprossigen Gesicht rieb und sich umschaute.

»Glaubt ihr Dreckskerle mir etwa nicht?«

»Wir denken nur daran«, entgegnete Marius, »was solch ein Feind mit Rom gemacht hätte, wenn er gewonnen hätte.«

Der Römer

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