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Kohlenhydrate

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Kohlenhydrate dienen in unserem menschlichen Organismus primär als Brennstoffe – sie liefern Energie – und als Energiespeicher. Die Energie wird in Form von Glykogen in unserer Leber und Muskulatur gespeichert. Bei Kohlenhydraten handelt es sich im chemischen Sinn um Zucker. Abhängig von der Anzahl der miteinander verbundenen Zuckermoleküle unterscheidet man zwischen Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzucker.

 Einfachzucker (Monosaccharide): Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker) und Galaktose (Schleimzucker). Einfachzucker findet man zum Beispiel in Früchten oder Süßigkeiten.

 Zweifachzucker (Disaccharide): Saccharose (Haushaltszucker), Laktose (Milchzucker) und Maltose (Malzzucker). Unser Haushaltszucker ist ein Zweifachzucker, er befindet sich unter anderem in Ahornsirup.

 Mehrfachzucker (Polysaccharide): Amylose, Amylopectin und Glykogen. Diese Zucker kommen zum Beispiel in Getreiden und Kartoffeln vor, aber auch in der Muskulatur und in der Leber, die als Glykogenspeicher dienen.

 Ballaststoffe sind ebenfalls Kohlenhydrate. Sie nehmen eine Sonderrolle ein, da sie keine Energie liefern und vom Körper nicht verwertet werden können.

Allein unser Gehirn benötigt pro Tag etwa 140 Gramm Glukose und muss dementsprechend versorgt werden. Wird nicht ausreichend Energie und Glukose aufgenommen, geht der Körper an seine Glykogen- und Laktat-Reserven. Sind die wiederum leer, baut der Körper Aminosäuren oder Glycerin ab, um daraus Glukose zu erzeugen.

Verschiedene Quellen empfehlen eine Kohlenhydrataufnahme von mehr als 50 Prozent der Gesamtenergiemenge pro Tag.

Mit Sicherheit hast du schon oft gehört, dass Kohlenhydrate dick machen sollen. Low Carb ist angesagt, Panikmache und irreführende Berichte haben dazu geführt, dass viele Menschen sich davor fürchten, Brot, Pasta, Kartoffeln oder Reis zu essen. An dieser Stelle möchte ich dir die Angst vor Kohlenhydraten nehmen, denn sie sind der Energiegeber Nummer 1 für unseren Körper. Es ist keinesfalls notwendig, komplett darauf zu verzichten, auch darfst du ruhig nach 18 Uhr noch Kartoffeln essen.

Du solltest keinen der drei Makronährstoffe – Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß – verteufeln. Jeder von ihnen leistet seinen Beitrag zu einer optimalen Gesundheit.

Du brauchst also keine Angst vor Kohlenhydraten zu haben. Vielmehr sind sie fester Bestandteil einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung.

Allerdings gilt es darauf zu achten, in welcher Form du Kohlenhydrate zu dir nimmst. Dafür gibt es eine einfache Faustregel: Iss möglichst ganze und naturbelassene Lebensmittel und meide stark verarbeitete, raffinierte Produkte.

 lieber ganzes Obst als ein Smoothie oder Fruchtsaft

 Vollkornreis oder Parboiled Reis statt poliertem, weißem Reis

 lieber Kartoffeln als Pommes Frites oder Chips

LOW-CARB-DIÄT

Übergewicht und Fettleibigkeit werden in unserer westlichen Gesellschaft zunehmend zum Problem. Immer mehr Menschen wollen abnehmen. Da klingen Ratschläge wie »Lassen Sie einfach die Kohlenhydrate weg und die Pfunde purzeln« großartig. Leider wird dies sehr wahrscheinlich auf Dauer nicht funktionieren. Denn Low-Carb-Diäten zielen meist auf einen schnellen, aber nicht nachhaltigen Gewichtsverlust ab.

Der Grund dafür ist: Der Körper lagert Kohlenhydrate, die nicht sofort verbrannt werden, als Glykogen in Muskeln und Leber ein. Dabei bindet das Glykogen Wasser. Essen wir wenig Kohlenhydrate, mobilisiert der Körper Energie aus seinen Reserven. Am liebsten aus der effizienten Energiequelle Glykogen. Dabei geht nicht nur das Glykogen verloren, sondern auch Wasser. Das Resultat: Wir verlieren Gewicht, aber hauptsächlich in Form von Wasser.

Eine Low-Carb-Diät lässt also die Pfunde purzeln, aber meistens pendelt sich das Gewicht nach einer Weile ein. Daher kannst du dich kohlenhydratarm ernähren, auch wenn du nicht abnehmen möchtest.

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