Читать книгу Nice Girls - Louise Boije af Gennäs - Страница 34

10.

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In der Küche im ›Dixie Queen‹ war das Fest in vollem Gange. Ein Koch spielte Gitarre, einige andere machten ein bißchen was zu essen, und überall drängten sich Gäste mit Bierflaschen in den Händen.

Benjamin saß in einer Ecke und redete mit einem hübschen sechzehnjährigen Mädchen, das Stella von anderen Festen und Clubs her kannte. Das Mädchen hatte lange Beine und nach innen gerollte blonde Locken, und sie trug etwas, das man am ehesten einen Strampelanzug nennen konnte. Ihre ganze Erscheinung wirkte, als bettele sie, von Benjamin gebumst zu werden.

Stella sah in eine andere Richtung.

Ein fröhlicher Bursche, der Jonas hieß, kam mit einem Teller Pyttipanna und zwei Gabeln zu ihr angeschaukelt.

»Hallo Puppe«, sagte er und küßte sie auf die Wange. »Wie geht es dir? Du siehst so verdammt mager aus, daß ich gezwungen war, ein bißchen Futter ranzuschaffen. Hier.«

Stella schielte auf das warme, dampfende Bauernfrühstück. Es sah gut aus. Er hatte sogar etwas kalten Ketchup an den Rand getan. Ohne weiter überlegen zu können, nahm sie die eine Gabel und begann zu essen.

Es schmeckte gut.

In der linken Hand hielt Stella ihre Bierflasche, und hin und wieder nahm sie einen Schluck von dem herrlichen, eiskalten Getränk. Jonas war nett, er brachte sie zum Lachen und gab ihr das Gefühl, umsorgt zu werden. Vermutlich fand er sie attraktiv, doch sie beschloß zu glauben, daß er sie einfach nur mochte. Sie kannten sich seit mehreren Jahren, und er hatte sie jedenfalls noch nicht offen angemacht. Vielleicht war er nur nett? Vielleicht gefiel ihm sogar ihre Persönlichkeit?

Daß in ihrem Hinterkopf die Warnglocken läuteten, kümmerte Stella nicht im geringsten, nicht nach einer ganzen Flasche Champagner. Sie aß und genoß das Essen und die angenehme Gesellschaft von Jonas, als sei sie einfach irgendein Mädchen.

Bald war der ganze Teller leer. Jonas steckte mitten in einer amüsanten Geschichte, und Stella warf den Kopf nach hinten und lachte, als sich plötzlich Benjamin an ihr vorbeidrängte, die Sechzehnjährige mit festem Griff hinter sich. Er lächelte böse und wies mit dem Kinn vielsagend auf ihren leergeputzten Teller.

»Man denkt an die Figur, sehe ich«, sagte er.

Die Sechzehnjährige schaute Stella an und lächelte ebenfalls, ehe Benjamin sie am Arm zog und mit ihr in der Menge verschwand.

»Was hat er gesagt?« fragte Jonas.

Stella antwortete nicht. Sie stellte nur den Teller neben sich ab, sprang vom Tisch herunter und zwängte sich quer durch die Feiernden, fort, raus, weg von diesem abscheulichen Ort, raus auf den Kai, wo ein Taxi ahnungslos herangeglitten kam. Sie stoppte es, öffnete die Tür, sagte ihre Adresse und stieg rasch ein. Der Fahrer nickte und wendete das Auto in der erstbesten Biegung.

Stella fühlte, wie das Pyttipanna sich in ihrem Magen umdrehte. Stockholm glitzerte vor den Fenstern des Taxis vorbei.

Sie steckte im Inneren eines Diamanten.

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