Читать книгу Nice Girls - Louise Boije af Gennäs - Страница 40

2.

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Als Gunvor klein war, hatte immer die Sonne geschienen. So war es auf dem Land, die Sonne schien, egal zu welcher Jahreszeit.

Im Winter funkelte sie im Harsch, wenn Gunvor und ihr Papa in der blauen Skispur zwischen den Tannen anhielten und Apfelsinen schälten. Sobald der Frühling kam, war Gunvor draußen auf den Äckern und Wiesen, buk Sandkuchen und pflückte Leberblümchen, die Sonne streichelte alles, brachte die Erde zum Dampfen und ließ Gunvor auch die kleinsten Goldsterne entdecken. Lange, faule Sommertage lang lag die ganze Familie mit Cousins, Cousinen und Dienstmädchen, alle außer Papa, unten beim alten Badehaus und ließ sich auf dem trockenen Steg schmoren, und im Schlamm stiegen geheimnisvolle Blasen auf. Kleine Barsche schossen durch die Sonnenstrahlen, und das Licht glitzerte in ihren rötlichen Flossen. Wenn dann der Herbst kam und es Zeit war, Kartoffeln zu ernten und Äpfel zu pflükken, ging Gunvor ständig in Gummistiefeln, und die Sonne schien ihr ins Gesicht. Sonnenschwere Wespen flogen vom Fallobst zu ihren Füßen auf, und Papa gab ihr zehn Öre pro Kilo für die Kartoffeln, die sie in langen Stunden hinter den breiten Reihen der Kartoffelleser aus der Erde buddelte. Sie schwitzten im Septemberlicht, mit roten Streifen auf der Stirn, zurückgeblieben von der heißen Sommersonne, und mit dicken Trauerrändern unter den Nägeln.

Die Kartoffelleser verhielten sich freundlich zu Gunvor, und sie saß auf einer nach Erde riechenden, umgekippten Holzkiste in der Sonne und lächelte ihnen zu, während sie über das Feld krochen. Die Sonne schien auf alle gleich, und es war nicht so, daß Gunvor glücklich lebte, sie lebte einfach. Es gab keinen anderen Zustand als Glück, nur hin und wieder von sehr kurzen und höchst erklärlichen Augenblikken des Weinens unterbrochen, wenn man sich weh getan hatte oder enttäuscht war. Sonst schien immer die Sonne.

So war es, als Gunvor Kind war.

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