Читать книгу Religionsgeschichte Anatoliens - Manfred Hutter - Страница 11

B Frühe religiöse Vorstellungen Anatoliens am Beispiel der Gräber von Alaca Höyük und der Briefe aus den altassyrischen Handelskolonien in Zentralanatolien

Оглавление

Blickt man vom reichhaltigen hethitischen Schrifttum der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends zurück in frühere Epochen der Religionsgeschichte, steht man unmittelbar vor folgenden Fragen: Welche Vorstellungen, die uns aus der so genannten »hethitischen Großreichszeit« besonders des 14. und 13. Jahrhunderts bekannt sind, können schon in früheren Jahrhunderten vorausgesetzt werden? Wie weit zurück lassen sich religiöse Vorstellungen methodisch zuverlässig rekonstruieren, indem archäologische Befunde der Spätphase der Frühen Bronzezeit als religiöse Zeugnisse gedeutet werden? Lässt sich eine teilweise Kontinuität der Religionswelt postulieren, die sich vom 3. ins 2. Jahrtausend erstreckt? Solche Fragen gilt es zu beachten, wenn Quellen für den Zeitraum vom 25. bis zum letzten Viertel des 18. Jahrhunderts als Basis der Rekonstruktion herangezogen werden. Da diese Quellen keineswegs flächendeckend für Zentralanatolien vorhanden sind, ist diese Rekonstruktion vor allem auf zwei Bereiche beschränkt: Es sind die reichhaltigen Funde der Gräber aus dem Ausgrabungsort Alaca Höyük, welche die Bestattungspraktiken der Elite dieser Siedlung widerspiegeln. Ungleich umfangreicher sind die Ausgrabungsergebnisse von Kültepe (Kaneš), einem politischen Zentrum mit einer Oberstadt und einer altassyrischen Handelsniederlassung, in der unzählige Briefe und Privaturkunden bzw. Verträge bzgl. der wirtschaftlichen Aktivitäten gefunden wurden. Diese schriftlichen Quellen erlauben eine teilweise Rekonstruktion der politischen und sozialen Verhältnisse, auch wenn religiöse Vorstellungen dabei lediglich am Rande fassbar werden.

Religionsgeschichte Anatoliens

Подняться наверх