Читать книгу Achims Ring - Manfred Peter Oebel-Herrmann - Страница 11
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ОглавлениеMit einem Perlmuttlöffel nahm Achim eine Portion Caviar aus der Dose und reichte sie mit einem Glas Champagner Hanni.
„Na? Wie findest du ihn?“
Hanni verdrehte pflichtschuldig die Augen und stöhnte:
„PHANTASTISCH!“
Nun probierte auch Achim, grunzte zufrieden und verteilte den Sevruga auf die Tartarportionen, die für Hanni und ihn bestimmt waren. Den üppigen Rest naschten sie auf und spülten mit reichlich Champagner nach.
Es war an der Zeit den Hauptgang zu kreieren. Achim hatte sich für eine kalte Kräutersauce entschieden, die zum Lachs bestens passen würde. Außerdem ließ sich die Sauce gut vorbereiten.
Der Lachs kam in eine verschließbare Plastiktüte und wurde in 45° warmem Wasser gegart. So konnte der Fisch langsam garen, er behielt seine rosa Farbe, so dass man meinen könnte er sei noch roh. Der Lachs bleibt bei dieser Garmethode wunderbar saftig und behält seinen Eigengeschmack. Als Beilage plante Achim mehlig kochende Kartoffeln; die gegarten Kartoffeln werden mit der Gabel zerdrückt, mit weißem Pfeffer, wenig Meersalz und mit Leinöl angereichert.
Es war kurz vor der vereinbarten Zeit. Wenn es ums Essen ging war La belle-mère mehr als pünktlich. Und tatsächlich, Achim hörte wie die Türklinke bewegt wurde. Das war eine weitere Unsitte von La belle-mère einfach ohne zu klingeln oder anzuklopfen in das Haus zu kommen. Achim hatte dies geahnt und darum die Haustür abge-schlossen. Nun ging er zur Tür und machte auf.
„Ich habe gar nicht gehört, dass du geläutet hast; die Türglocke ist sicher defekt.“
La belle-mère knurrte ihn an: „Habt wohl Angst geklaut zu werden.“ „Auch ich wünsche dir einen schönen Tag“ hielt Achim dagegen. Immer wenn er die Queen im Fernsehen sah amüsierte er sich köstlich über die königliche Garderobe.
Er hielt sie schlicht für katastrophal, eine Geschmacksverirrung und es war für ihn unvorstellbar, dass es Menschen geben könnte, die sich ähnlich kleiden. Aber seine Schwiegermutter toppte dies ohne Mühe. So auch heute. Alles in allem sah sie aus wie ein überdimen-sioniertes Erdbeereis mit Sahnehaube.
Rosa das Kleid und oben drauf der wohlfrisierte, weißbehaarte Kopf.
La belle-mère ging, in eine ungeheure Parfümwolke gehüllt, in die Wohnung und ließ sich der Einfachheit halber gleich am Esstisch nieder.