Читать книгу Achims Ring - Manfred Peter Oebel-Herrmann - Страница 8
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ОглавлениеAchim begab sich auf die Terrasse der Brasserie, die zum Hotel Ahlbecker Hof gehörte. Er wollte seine Gedanken sammeln und bestellte einen Espresso und Mineralwasser.
„Also, Sie sind Jahrgang 1930“ hörte er eine Männerstimme. Ein Mann und eine Frau traten aus dem Restaurant und nahmen auf der Terrasse an einem Tisch in seiner Nähe Platz.
Der Mann nannte jetzt seinen eigenen Jahrgang und anschließend die seiner sämtlichen Brüder.
Der Mann und die Frau waren eine Zufallsbekanntschaft. Wie Achim heraushörte waren beide Hotelgäste und hatten sich beim Frühstück kennengelernt.
„Wo wohnen Sie denn?“ wollte die Frau wissen.
„Ich lebe in Quedlinburg.“ „Warum Quedlinburg?“
„Wegen der guten Luft“ antwortete der Mann und zündete sich eine weitere Zigarette an.
Achim wollte dem Gespräch gar nicht zuhören, wurde aber von dem jetzt anhebenden Redeschwall des Mannes abgelenkt. Worte und Satzfetzen drangen zu ihm.
„...war Journalist und Fernsehkorrespondent, ...wurde gefragt, ob ich nicht der CDU beitreten wolle und habe Helmut Kohl im Wahlkampf unterstützt. ...Bin jetzt Europaabgeordneter für die CDU. ...Mutter erhielt 1982 das Bundesverdienstkreuz.“
Die Frau unterbrach den Redeschwall und machte eine Bemerkung über Düsseldorf; den Zusammenhang hatte Achim nicht mitbe-kommen.
Der Europaabgeordnete: „Kenne Düsseldorf, Bruder Markus, Jahr-gang 36, Arzt in Düsseldorf, manchmal besuche ich ihn, ...bin finanziell unabhängig, nicht so wie andere Abgeordnete, die um ihre Wiederwahl und somit um ihr Einkommen zittern.“
Und so ging das weiter, von der Frau war nichts mehr zu hören, wahrscheinlich schwieg sie aus Ergriffenheit. Achim war genervt. Der Typ schwadronierte weiter, als sei er ein ERWÄHLTER und kein GEWÄHLTER. Achim winkte der Bedienung und machte sich vom Acker.
Sein Bedarf an Politikern, egal welcher Partei sie angehörten, war gedeckt.
Erbesann mich auf den Zweck meines Besuches in Ahlbeck:
Hannis Geburtstag!