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In Koserow angekommen kurvte Achim in die Siemensstraße und bog dann links ab in die Gartenstraße. Dort befinden sich die Parkplätze des Restaurants. Er stellte seinen Smart ab und ging um die Ecke. Der Eingang zum Restaurant befindet sich an der Meinholdstraße. Achim sah sich im Gartenrestaurant um und erstarrte. Am Tisch von Hanni saß seine Schwiegermutter.

Sein erster Gedanke war Flucht, nichts wie weg; zu spät, seine Schwiegermutter hatte ihn bereits erspäht. Mit schwabbelndem Oberarm winkte sie ihm zu. Es war kein fröhliches Winken, so in der Art „Hallo, da bist du ja, komm doch zu uns“; es war ein herrisches, befehlendes Winken „Daher, Sitz, Platz!“. Traurig und deprimiert schlich er zu dem Tisch. Achim hatte sich auf das Mittag-essen mit Hanni gefreut und wollte über ihren bevorstehenden Geburtstag reden, was sie so machen würden und was er für sie kochen solle. Denn an Hannis Geburtstag kochte immer Achim, aber sonst auch, meistens jedenfalls.

Eigentlich ist Achim ein Querulant. Als sich im Laufe der Zeit alle auf die englische Sprache stürzten und so taten als ob sie kaum noch ohne Anglizismen auskämen wandte er sich vermehrt dem Franzö-sischen zu. Er besuchte Sprachkurse und engagierte einen Coach, um sein Französisch zu optimieren.

Da Achim mit Hanni zu diesem Zeitpunkt in der Schweiz lebten, hielten sie sich so oft wie möglich in der Romandie, dem französisch sprechenden Landesteil der Schweiz auf und besuchten das benach-barte Frankreich, vorzugsweise das Elsass, das Burgund und die Provence.

Als Achim noch ohne Hanni in Genf lebte hörte er im Fernsehen den französischen Staatspräsidenten reden und verfolgte die Wahlkämpfe von de Gaulle, Mitterrand und Lecanuet. Er rockte mit Johnny Halliday, lauschte den alten Chansons von Piaf, Gréco und Azna-vour. Achim war fasziniert von der Eleganz und Kraft der fran-zösischen Sprache. Französische Filme mit Gabin, Delon, Belmondo und Moreau standen bei ihm hoch im Kurs. Ein Film mit Jean Gabin, er hieß „Der Unerbittliche“, hatte es ihm besonders angetan. Jean Gabin spielte einen Bauern, dessen Familie bedroht wurde. Das Gesetz nahm er selbst in die Hand. Durch nichts und niemanden ließ er sich in seinem Handeln beirren; die ganze Familie stand unter seinem Kommando.

Achims Ring

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