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2.5 Zusammenfassung

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Die vorliegende Arbeit verdankt der Medien- und Kommunikationswissenschaft wichtige Erkenntnisse in Bezug auf die Kommunikationsbedingungen des Massenmediums Tageszeitung. Medium wird dabei als ein institutionalisiertes System um einen organisierten Kommunikationskanal verstanden, das über ein spezifisches Leistungsvermögen verfügt und gesellschaftlich dominant ist (siehe Abschnitt 2.1). Das Medium Tageszeitung vermittelt eine Form der Kommunikation, bei der Zeichen öffentlich, indirekt und einseitig durch technische Verbreitungsmittel an ein disperses Publikum vermittelt werden (siehe Abschnitt 2.2). Diese Charakteristika des Mediums Tageszeitung wirken sich auf seine Medieninhalte aus. Hier liefert die Kommunikatorforschung weitere wesentliche Resultate: Unter Kommunikatoren sind alle am Prozess der Publikation beteiligten Personen und Institutionen zu verstehen. Sie sind insofern mächtig, als sie darüber entscheiden, welche Inhalte auf welche Weise Eingang in die Berichterstattung finden (siehe Abschnitt 2.3). In dieser Entscheidung werden sie allerdings durch mehrere Faktoren beeinflusst. So besagt die Nachrichtenwerttheorie, dass Kommunikatoren dann über Ereignisse berichten, wenn diese über bestimmte Merkmale verfügen (siehe Abschnitt 2.3.1). Die vorliegende Arbeit macht sich die Nachrichtenwerttheorie insofern zunutze, als sie untersucht, durch welche Merkmale sich kirchliche Ereignisse auszeichnen, die im Pressediskurs feszumachen sind. Methodisch greift die Medien- und Kommunikationswissenschaft gerne auf die Inhaltsanalyse zurück, um Medieninhalte zu beschreiben (siehe Abschnitt 2.4.2). Dabei werden mithilfe eines Kategoriensystems mitteilungsinterne Merkmale beschrieben, auf deren Basis man wiederum auf mitteilungsexterne Sachverhalte schließen kann. Die Katgeorien werden dabei sowohl theorie- als auch empiriegeleitet gebildet.

Medientheoretisch wird davon ausgegangen, dass sich Medien und Gesellschaft bzw. Kultur gegenseitig bedingen (siehe Abschnitt 2.4). Dies ist wesentlich, wenn es zu beschreiben gilt, wie Medien reale Ereignisse wiedergeben, oder anders gesagt, wie sie Wirklichkeiten konstruieren. So besagt das Modell der zirkulären Wirklichkeitskonstruktion nach Schmidt, dass Wirklichkeit in Abhängigkeit von Kultur, Kognition, Medien und Kommunikation konstruiert wird. Bentele spricht davon, dass Medien bzw. Journalisten und Redaktionen Realität rekonstruieren – und zwar nicht in einem individuellen Prozess, sondern beeinflusst vom dahinterstehenden System. Für die vorliegende Arbeit ist bedeutsam, dass objektive Berichterstattung möglich ist, obwohl es sich beim Pressediskurs eben um Rekonstruktion (und nicht etwa um Abbildung) von Wirklichkeit handelt. Allerdings ist Objektivität hier im Sinne von Realitätsadäquatheit (Richtigkeit, Vollständigkeit, Transparenz, Nachprüfbarkeit) zu verstehen (siehe Abschnitt 2.4.1).Medienlinguistik

Die katholische Kirche im Pressediskurs

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