Читать книгу Ein Krokodil für Zagreb - Marina Achenbach - Страница 21

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Zu Hause erwartet eine Kinderfrau sie und ihr Kind. Frau Danica, alle nennen sie bei ihrem Vornamen, gilt in Zagreb als modern und aufgeklärt, man wirbt um sie, sie kann wählen, in welches Haus sie geht. Die neugeborene Tochter des Deutschen und der Bosnierin will sie aufziehen, dafür hat Sekas Mutter sie engagiert, in Absprache mit Ado, als Überraschung für Seka. Danica handelt die Zeiten aus, in denen die Aufsicht über das Kind bei ihr liegt, in diesen Stunden darf sie bestimmen. Insgeheim verachtet sie die jungen Mütter in ihrem unberechenbaren Schlingern zwischen Verzärtelung und Vernachlässigung. Sie glaubt an die Prägung durch Gleichmaß und Ordnung im ersten Lebensjahr, nimmt Seka das Kind nach dem Stillen aus dem Arm und legt es zum Schlafen. »Danica ist die Beste, es ist ein Glück, dass du sie hast, begreif das«, redet die Mutter auf die gekränkte Seka ein. Ado ist von ihr beeindruckt, eine besonnene Frau. Am Mittagstisch, zu dem sich auch die beiden deutschen Freunde Dr. Klapper und Bernard Guillemin einfinden, mischt sie sich nur selten ins Gespräch und verabschiedet sich nach dem Dessert. Seka ist erleichtert, als ginge ihr Atem freier.

Ein Krokodil für Zagreb

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