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Der erste Härtetest und verlorene Schuhe

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Oberbayerische Crosslaufmeisterschaft in Pfaffenhofen am 05.02.2017

2. Platz über 8,5 km in 31:39 Minuten, einen Platz vor Florian Wenzler

Noch waren es etwas mehr als vier Monate bis zur Trailrunning-WM, doch bereits an diesem ersten Februar-Wochenende erwartete mich der erste Härtetest. In Pfaffenhofen fand die oberbayerische Crosslaufmeisterschaft statt. Ich hatte mich dazu entschieden, über die Langstrecke (8,5 Kilometer) anzutreten, die Mittelstrecke war im Übrigen 3,4 Kilometer lang. Viele von Ihnen wundern sich vielleicht darüber, dass ein Lauf über 8,5 Kilometer bereits als Langstreckenwettbewerb bezeichnet wird. Das liegt daran, dass in der klassischen Trainingslehre alle Ausdauerbelastungen, die länger als zehn Minuten dauern, zur Langzeitausdauer (LZA) gezählt werden. Hierbei wird dann allerdings zwischen Langzeitausdauer I, II, III und IV unterschieden. Der Bereich der LZA I geht bis 30 Minuten, wohingegen die anderen Bereiche längere Belastungsdauern berücksichtigen. Diese Unterteilung hat mit dem Stoffwechsel des menschlichen Körpers zu tun. Bei Belastungen länger als zehn Minuten wird die Energie vorrangig über den Fettstoffwechsel bereitgestellt, d.h. vor allem die Leistungsfähigkeit an der anaeroben Schwelle ist für das Endergebnis verantwortlich. Obwohl die Strecke im Vergleich zu den 50 Kilometern in Italien sehr kurz war, erhoffte ich mir von diesem Lauf erste Hinweise auf meine Form. Denn aufgrund des Profils und des Untergrunds in Pfaffenhofen wurde dieser Wettkampf zu einem echten ersten Härtetest. Insgesamt erwarteten mich und die anderen Teilnehmer 260 Höhenmeter, knöcheltiefe mit eiskaltem Wasser gefüllte Wiesenlöcher, steile und matschige Downhills (bis 20 %), vereiste Passagen, steile Anstiege, schmale mit Baumwurzeln übersäte Singletrails, kräfteraubende Kieswege, unebene Waldwege und viele enge Kurven. Es ging fast immer bergauf oder bergab. In den seltensten Fällen konnte man sich in der Ebene erholen. Eigentlich war auf der 1.700 Meter langen Runde, die wir fünfmal laufen mussten, nur der Bereich bei Start und Ziel einigermaßen dazu geeignet, sich für 100 Meter zu erholen, da man hier auf einem relativ ebenen Wanderweg unterwegs war. Die anspruchsvollste Passage erwartete uns nach 600 Metern, an der tiefsten Stelle der Strecke. Hier hatte sich im Laufe des Tages das Schmelzwasser des im Schatten liegenden Schnees gesammelt und die Wiese in ein einziges großes Wasserloch verwandelt, dem man unmöglich ausweichen konnte.

Beim Warmlaufen war vorher bedeutend weniger Wasser an dieser Stelle, sodass ich problemlos außen vorbeilaufen konnte, doch eine Stunde später sah die Sache bereits ganz anders aus. Ich lief inmitten der Spitzengruppe, wobei sich ein Läufer, Daniel Götz, bereits nach vorne abgesetzt hatte. Um Kräfte zu schonen, lief ich ganz dicht hinter den vor mir laufenden Athleten, schließlich wollte ich in den Genuss des Windschattens kommen. Als wir dann das Schlammloch erreichten, machte ich mich darauf gefasst, von meinen Vordermännern mit etwas Schlamm und Wasser bespritzt zu werden. Bei Crossläufen ist dies keine Seltenheit. Mit der nun folgenden Dreckwasserdusche hatte ich allerdings nicht gerechnet. Ich erschrak regelrecht, als das eiskalte Wasser auf meine Oberschenkel, die Hüfte und den Bauch spritzte. Für einen Augenblick blieb mir regelrecht die Luft weg. Meine Oberschenkelmuskulatur verkrampfte kurzzeitig, selbst meine Unterarme blieben von diesem erfrischenden Erlebnis nicht verschont. Jetzt war ich mehr als wach. Für die nächsten 100 Meter riss die Wasserfontäne nicht ab. Ich hatte die Schnürsenkel meiner Spikeschuhe vor dem Rennen in weiser Voraussicht nochmals kräftig nachgezogen und meine Füße fest in die mit 12 Millimeter langen Nägeln besetzten Spezialschuhe hineingepfercht. Nun machte sich diese Maßnahme bezahlt, denn die teilweise knöcheltiefen Schlammlöcher führten dazu, dass sich meine Schuhe bei jedem Schritt in dem tiefen, erdigen Untergrund festsaugten. Wer bei solchen Bedingungen seine Schuhe zu locker gebunden hatte, konnte relativ schnell einen Schuh verlieren, so wie es eigentlich bei jedem richtigen Crosslauf mindestens zwei bis drei Läufern passiert. Entweder läuft man dann ohne Schuh weiter oder man gibt auf. Umzudrehen, seinen Schuh im Matschloch zu suchen, die Schnürsenkel zu öffnen, in seinen Schuh wieder hineinzuschlüpfen und die Schuhbänder zu verknoten, dauert einfach zu lange. Man würde sich jeder Chance berauben, das Rennen auf einem der vorderen Plätze zu beenden.

So hatte z. B. vergangenes Jahr bei den deutschen Crosslaufmeisterschaften in Herten der direkt vor mir laufende Athlet einen seiner Schuhe in einem Matschloch verloren. Zu diesem Zeitpunkt lag ich an zweiter Stelle, direkt hinter Mourad Bekakcha. Wir beide führten das Feld des Seniorenlaufs (Altersklasse M35 – M45) an und es waren noch 1,5 Kilometer zu laufen. Ohne zu zögern lief er einfach ohne Schuh weiter. Wäre er stehen geblieben um seinen Schuh anzuziehen, hätte er nicht einmal einen Podestplatz belegt. Erst nach dem Rennen bemerkte ich, dass er den Schuh verloren hatte, als er aufgeregt auf seinen entblößten Fuß zeigte. Der Verlust seines Schuhs hatte ihm am Ende aber dann sehr wahrscheinlich doch den Titel gekostet, da er im Schlussspurt von einem Mitstreiter überholt wurde. Ich wurde in diesem Rennen übrigens Dritter, obwohl ich bis 150 Meter vor dem Ziel geführt hatte. Bei einem anderen Rennen, den deutschen Crosslaufmeisterschaften 2015 im bayerischen Markt Indersdorf (nördlich von München), hatte Michi Pritzl, ein befreundeter Laufkollege von mir seinen Schuh bereits nach einem Viertel der Distanz im Matsch verloren. Meine Frau bemerkte es als Erste. Sie stand genau an dem steilen, matschigen Bergabstück um Fotos zu machen, und griff sich sofort den Schuh. Da der zuschauerfreundliche Kurs in sich sehr verschlungen war, war die komplette Strecke nicht nur jederzeit einsehbar, sondern die Wege für die Zuschauer von einem Streckenabschnitt zum nächsten waren sehr kurz. So konnte ich in Windeseile meinem Lauffreund mitteilen, dass wir ihm bereits in der nächsten Runde den Schuh reichen würden, sodass er schnell hineinschlüpfen könnte. Er nickt nur und lief weiter. Als er bei meiner Frau angekommen war, verlangsamte er kurz sein Tempo, machte sich bereit den Schuh zu greifen, zog aber im letzten Moment seine Hand zurück und lief ohne diesen weiter. Er rief uns nur kurz zu, dass es schon ginge und er ohne Schuh weiterlaufen würde. Wir, meine Frau und ich, waren kurz erstaunt darüber, schließlich lief er nur im Mittelfeld, aber im Nachhinein war es die völlig richtige Entscheidung gewesen. Denn ein Stopp hätte ihm sicherlich 20 – 30 Sekunden gekostet. Sein Fuß war nach dem Lauf nicht verletzt, selbst seine Socke war unversehrt. Im selben Lauf hatte sich im Übrigen ein anderer Läufer entschieden, aufgrund eines fast verlorenen Schuhs aufzugeben: Der feine Unterschied war aber, dass dieser Läufer souverän auf dem zweiten Platz gelegen hatte und nur noch 2,5 Kilometer zu laufen gehabt hätte. Dieser Athlet hatte seinen Schuh nicht verloren, war aber aus dem Fersenbereich herausgerutscht. Verzweifelt versuchte er bei Start und Ziel wieder die Ferse in seinen Schuh zu quetschen. Wir, und viele andere Betreuer um uns herum, schrien ihm zu, er solle den Schuh einfach komplett ausziehen und weiterlaufen. Doch er wollte nicht auf uns hören und versuchte immer und immer wieder in den Schuh hineinzuschlüpfen. Zu diesem Zeitpunkt war kein Läufer an ihm vorbeigelaufen, doch da er selbst nach 30 – 40 Sekunden nach wie vor nicht weitergelaufen war, kamen nun die ersten Konkurrenten und überholten ihn. Nach weiteren 30 Sekunden des vergeblichen Hineinschlüpfens gab er unter lautem Gezeter und verzweifeltem Geschrei völlig entnervt auf. Wir standen nur kopfschüttelnd da und wunderten uns über diese Entscheidung. Aber, und dies wird manch einer von Ihnen bestätigen, im Wettkampf ist nicht jede Entscheidung rational, schließlich gehen die Emotionen in solch einer Extremsituation oftmals mit einem durch.

Heute in Pfaffenhofen lief ich in einer Sechsergruppe um den Titel des oberbayerischen Crosslaufmeisters 2017. Der uns bereits enteilte Läufer startete außerhalb der Meisterschaftswertung, also konnten wir ihn getrost ziehen lassen. Außerdem wusste ich, dass Daniel Götz uns auf dieser sehr schwierigen Strecke überlegen war, da er nicht nur ein ausgezeichneter Crossläufer ist, sondern auch am Berg wesentlich stärker ist als wir. Nachdem wir das Schlammloch überstanden hatten, führte die Strecke nun 500 Meter lang immer leicht bergauf, wobei der Wiesenuntergrund schräg nach links abfiel und dieser immer rutschiger wurde. Das Ende dieses Anstiegs war ein Singletrail durch den Wald, wobei die Steigung immer mehr zunahm. Diesen langen Anstieg kam ich erstaunlicherweise recht locker hoch, was vielleicht daran liegen konnte, dass sich niemand aus der Gruppe für das Tempo verantwortlich fühlte. Wir hatten den höchsten Punkt der Strecke erreicht, jetzt ging es erst einmal bergab. Trotz des sehr matschigen Untergrunds und 20 % Gefälle liefen die Läufer um mich herum in einem halsbrecherischen Tempo den ca. 150 Meter langen Abhang hinunter. Obwohl ich ein guter „Downhill-Läufer“ bin, wollte ich dieses hohe Tempo nicht mitgehen, dafür war mir der Wettkampf zu unwichtig. Meine Knochen und Gelenke waren mir wichtiger. Im darauffolgenden, weiterhin leicht bergab führenden Wiesenstück konnte ich die so entstandene Lücke wieder schließen. Es wartete nun der steilste Anstieg der Strecke, knapp 15 % Steigung auf einem Waldweg, der auf 150 Meter Länge zum Start-und-Ziel-Bereich hinauf führte. Dieser Anstieg war zwar, wie erwartet, nicht wirklich angenehm zu laufen, doch ich erklomm den Anstieg ganz vernünftig und kam mit den anderen Läufern im Flachstück des Start-Ziel-Bereichs an. Aber selbst das Flachstück hielt für uns Läufer weitere Schwierigkeiten parat. So war der Weg auf 50 Metern mit einer zehn Zentimeter dicken Eisschicht bedeckt, mit den Spikes an den Füßen war dieser Abschnitt allerdings kein Problem. Die erste von fünf Runden war geschafft, das Feld war sortiert. Nun hatte ich zum ersten Mal wirklich Zeit nachzudenken und konnte in meinen Körper hineinhören. Meine Beine fühlten sich locker an, die Atemfrequenz war mit ungefähr vier Schritten pro Atemzyklus (Ein- und Ausatmen) im grünen Bereich. Alle Favoriten waren weiterhin zusammen, Gold, Silber oder Bronze, alles war möglich. Der Sieg in meiner Altersklasse war sowieso schon sicher, da mein stärkster Konkurrent krankheitsbedingt nicht angetreten war.

In den nächsten zwei Runden änderte sich an dieser Konstellation nicht viel. Bergauf war das Tempo relativ angenehm, an dem steilen Bergabstück verlor ich immer etwas an Boden, auf den ebenen Passagen konnte ich mich einigermaßen erholen. Das Rennen schien gut für mich zu laufen. Mittlerweile war die Gruppe auf insgesamt vier Läufer geschrumpft, wobei jetzt ausschließlich Athleten um mich herum waren, gegen die ich mehrheitlich bislang den Kürzeren gezogen hatte. Einer davon, Florian Pasztor, lief am Ende der dritten Runde auf dem Downhill-Stück so schnell nach unten, dass ich und die anderen beiden Läufer mehr als zehn Meter verloren. Da Florian auch im anschließenden, nur unmerklich leicht bergab gehenden Teilstück das Tempo hoch hielt, konnten wir den Abstand nicht mehr verringern. Der erhoffte Titel war also nicht mehr möglich. Zwar war das Rennen noch lange nicht beendet, doch wer Florian kannte, der wusste, dass er seine Läufe immer mit einem negativen Split plante, also die zweite Rennhälfte schneller lief als die erste. So war es auch dieses Mal. Sein Vorsprung auf uns wurde zusehends größer, sodass keiner ernsthaft versuchte, die Lücke nach vorne zu schließen. Mittlerweile spürte ich meine Oberschenkel bei jedem Anstieg. Das tiefe Geläuf, das ständige Bergauf und Bergab, alles zusammen zog einem die Kraft aus den Muskeln. Am Ende der vierten Runde, am steilsten Stück der Strecke, zog der jüngste Läufer im Vorderfeld auf und davon. Ich hätte vielleicht mit ihm mitgehen können, aber ich traute mich nicht. Meine Oberschenkel brannten ohnehin schon sehr, die letzte Runde lag noch vor mir und außerdem lief dieser Gegner außer Konkurrenz, war also für die Meisterschaftswertung nicht von Belang. Manche würden mein Verhalten als feige bezeichnen, doch glauben Sie mir, in diesem Moment, als am Ende des Anstiegs meine Oberschenkel kaum meinen Körper den Weg nach oben hieven konnten, war ich mir nicht sicher, ob ich die letzte Runde mit Würde und Anstand überstehen würde. Umso erstaunlich war dann das, was keine zehn Sekunden nach dem Ende des Anstiegs passierte. Ich konnte mich von meinem letzten direkten Konkurrenten, Florian Wenzler, absetzen. Beflügelt von dieser Situation beschleunigte ich sogar etwas und versuchte nun, den bereits enteilten Läufer wieder einzuholen. Ich kam näher und näher, mobilisierte alle Kräfte. Auf dem langen Bergabstück auf der matschigen Wiese kam ich bis auf fünf Meter wieder heran, doch dann führte die Strecke bergauf und ich spürte den Kraftaufwand, den ich investiert hatte, um näherzukommen. Mit jedem Schritt verlor ich wieder wenige Zentimeter auf den vor mir Laufenden, sodass mein Rückstand wieder auf 15 Meter anstieg. Da mein Vorsprung auf den nächsten Läufer aber komfortable 50 Meter betrug, beschloss ich, ab diesem Zeitpunkt das Rennen kontrolliert zu Ende zu laufen, was in meinem Fall bedeutete, einfach weiterhin hart am Limit zu bleiben, ohne es an den besonders anspruchsvollen Streckenabschnitten zu übertreiben.

Unter den Anfeuerungsrufen meiner Teamkameraden und vieler Bekannten an der Strecke, die meinen Namen riefen, erreichte ich zufrieden und glücklich das Ziel als Gesamtvierter und Zweiter in der Meisterschaftswertung. Für die 8,55 Kilometer hatte ich 31:39 Minuten benötigt, eine anständige Zeit für die vielen Höhenmeter und den schwierigen Untergrund. Im Ziel klatschten wir uns alle ab und waren uns alle sofort einig, dass diese Strecke würdig für eine Crosslaufmeisterschaft war, vor allem, wenn man sich unsere matschverdreckten Füße, Beine und Oberkörper ansah. Aus diesem Grund wollte Conny auch unbedingt ein Foto von uns vier machen, zunächst natürlich von vorne, sodass man unsere vor Anstrengung gezeichneten, aber glücklichen Gesichter sehen konnte, aber auch von hinten. Erst unsere Rückansicht verdeutlichte den Cross- bzw. Trailcharakter dieser Strecke. Kaum ein Quadratzentimeter unserer Waden und Oberschenkelrückseiten war nicht matschverkrustet. Bis zu den Schultern waren vereinzelte Dreckspritzer zu sehen, die Vereinsnamen auf unseren Trikots waren zwar weiterhin zu lesen, doch einige Buchstaben hätten zumindest von leseunerfahrenen Grundschülern nur schwerlich entziffert werden können. Aber was erzähle ich so viel davon, machen Sie sich doch am besten selbst ein Bild davon.


Oberbayerische Crosslaufmeisterschaft in Pfaffenhofen am 05.02.2017

Voller Matsch im Ziel: Florian Pasztor, Daniel Götz, Florian Wenzler und ich

Nach dem Rennen lief ich mich gemeinsam mit Florian Wenzler (siehe Foto zu Beginn des Kapitels) 20 Minuten ganz locker aus. Florian ist der Läufer, den ich auf der letzten Runde abhängen konnte. In schöner Regelmäßigkeit wechseln wir uns ab. Mal erreicht er vor mir das Ziel, mal bin ich vor ihm. Heute war ich an der Reihe. „Bereits in der ersten Runde haben mich die Anstiege extrem viel Kraft gekostet“, so Florian zu mir, als wir im 6-Minuten-Schnitt über den teilweise vereisten, teilweise unter Wasser stehenden Fußballplatz liefen. Ich war überrascht über diese Aussage, denn beim Silvesterlauf vor fünf Wochen durch den Münchner Olympiapark kam er die kurzen Anstiege hinauf zum Olympiastadion wesentlich besser hoch als ich. Damals war ich aber deutlich zu schnell ins Rennen gestartet und war von Florian erst auf den letzten drei Kilometern überholt und abgehängt worden. Diesen Fehler hatte ich heute nicht gemacht, und diesen Fehler durfte ich auf keinen Fall bei der Traillauf-WM begehen. In meiner Karriere war ich schon so oft zu schnell in ein Rennen gestartet und hatte auf der zweiten Hälfte dafür büßen müssen. Obwohl ich genau wusste, dass ich meine besten Wettkämpfe mit einem negativen Split gelaufen war, gingen die Pferde in schöner Regelmäßigkeit mit mir durch. Vor allem bei Rennen, bei denen ich erhoffte, eine neue Bestzeit aufzustellen, war ich oftmals am Start übermotiviert und stürmte wie ein Bekloppter los. Bei Meisterschaften, bei denen vor allem die Platzierung die entscheidende Rolle spielte, konnte ich mich mittlerweile zurückhalten. Aus diesem Grund hoffte ich, dass ich bei der Traillauf-WM einen Startplatz erhalten würde, denn sollte ich „nur“ beim 50-km-Trailrun starten dürfen, außerhalb der WM-Wertung, würde ich sehr wahrscheinlich zu schnell ins Rennen starten. Wie sich das bei mir auf den kürzeren Distanzen auswirkte, wusste ich ja bereits zu Genüge, doch wie sich so etwas bei einem Ultralauf auswirken würde, wollte ich mir gar nicht vorstellen.

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