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Suzans Kopf schmerzte wie nach einer Nacht mit zu vielen Cocktails und Joints. Sie fasste an ihre Brust und spürte eine feuchte Masse zwischen ihren Fingern. Sie hob die Hand an die Nase und sog die Luft ein. Sauer. Kotze, dachte Suzan und kratzte das Erbrochene mit den Fingernägeln von ihrem Hemd. Dabei verspürte sie keinen Ekel. Darüber war sie längst hinweg.

Aus der Nachbarzelle hörte sie ein Geräusch. Es klang so ähnlich wie die schlurfenden Schritte des rieseigen Wesens. Dann eine Stimme, unverkennbar von einer Frau. »Was war das?«

Suzan antwortete nicht.

»Antworte doch. Bitte! Was war das?«

Keine Reaktion.

»So einen widerlichen Gnom habe ich noch nie gesehen.«

Gnom?, fragte sich Suzan. Wieso Gnom?

»So einen hässlichen Zwerg kann es doch gar nicht geben. Hast Du sein vernarbtes, entstelltes Gesicht gesehen? Es sah aus wie verbrannt.« Die Frau in der Nachbarzelle hörte nicht auf zu reden. »Ich bin irgendwann vor Schreck in Ohnmacht gefallen. Sprich mit mir. Bitte!«

Von wegen Zwerg, dachte Suzan. Der Typ war so groß wie ein Yeti. Sie sagte kein Wort.

Wieso habe ich einen Riesen gesehen, das andere Mädchen aber einen Zwerg?, fragte sie sich. Ihr war klar, dass es sich um einen grausamen Trick des Wahnsinnigen handeln musste. Hatte er sich verkleidet und auf Stelzen gestellt? Doch wie konnte ihre Leidensgenossin dann von einem Gnom sprechen?

Suzan überlegte. Langsam ließ der Kopfschmerz nach, und sie konnte klarer denken. Ihr fiel ein Film ein, den sie vor ein paar Monaten im Pay-TV gesehen hatte. Es war ein Batman-Movie. Der Böse hieß Scarecrow und setzte seine Opfer mit einem speziellen Gift unter Drogen. Unter dem Einfluss der Droge sahen sie Dinge, die er ihnen einredete. Und noch etwas fiel ihr ein. In einer Folge der TV-Serie »Sherlock Holmes« war ähnliches passiert. Ein Nervengift brachte Menschen dazu, einen riesigen Hund zu sehen. So eine Teufelei musste auch er angewendet haben. Der Wahnsinnige. So musste es sein.

Suzan richtete sich auf und kroch durch die Zelle. Ihre Hand stieß an etwas Weiches. Sie zuckte zurück und griff erneut danach. Sie führte ihren Fund an ihre Nase. Es war der Rest von ihrem Hamburger. Die Gewürzgurke klebte noch daran, doch das konnte Suzan nicht erkennen, denn sie sah die Hand vor Augen nicht.

»Hallo? Sag doch was, bitte!«

Die Frau aus der anderen Zelle. Suzan antwortete nicht. Aus gutem Grund. Sie biss in den Hamburger und schmeckte die Säure der Gurke.

Punished

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