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Mit Franz Stenzer bei Baum 6

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Franz Stenzer war neben dem „Draufgänger“ Hans Beimler der führende Kopf der KPD in München. Es war saukalt Anfang Februar in München. Auf die Fragen von Faber, warum keine bewaffneten Aktionen der KPD stattfänden, um die sozialdemokratischen Arbeiter mitzureißen, wusste Stenzer auch keine rechte Antwort. Faber flüsterte: „Wir dürfen den Moment nicht verpassen, sonst schlagen sie uns zu Brei. Besser eine Niederlage im Kampf mit Siegeschancen als kampflos Kapitulation.“

Stenzer ignorierte die Bemerkung und deutete an, dass Faber wohl zu eng mit den Nazigrößen verkehre. Dann machte er ihm den Vorwurf, wohl zu den Anhängern des geschassten Heinz Neumann in Berlin zu gehören. Dennoch machte sich Stenzer eifrig Notizen. Faber gab ihm noch den Rat, rechtzeitig in das vorbereitete illegale Quartier auszuweichen. „Wird gemacht, Herr Leutnant“, erwiderte Stenzer etwas ironisch. Faber ignorierte diese Anspielung. Er war im 1. Weltkrieg Leutnant gewesen. Bei der „Erziehung vor Verdun“ hatte ihn eine Kugel ins Knie getroffen. Daher hinkte er etwas, was allerdings kaum auffiel.

Faber machte Stenzer noch den Vorschlag, sich ab jetzt nur noch mit Vertretern des Abwehr-Apparates der KPD zu treffen, also entweder mit Hartwimmer oder Wilhelm Olschewski oder mit direkten Abgesandten von Hans Kippenberger aus Berlin. Die Trennung von Partei, Abwehr und Aufklärung sei absolut geboten. Stenzer stimmte zu, obwohl er Faber für einen hoffnungslosen Pessimisten hielt. „OK, Ihr vom Apparat macht ja doch, was ihr wollt“, entgegnete Stenzer. Etwas resigniert trat Faber mit Poldi den Heimweg in die Schraudolphstraße. an. Faber hatte nichts gegen Stenzer. Im Gegenteil, er hielt ihn nur für einen „ehrlichen linientreuen Kämpfer, aber ohne selbständige Gedanken“.

Verrat in München und Burghausen

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