Читать книгу Peter Lebegerns große Reise - Max Geißler - Страница 9

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Hätte Peter Lebegern seine Jugendjahre und die ersten seiner Selbständigkeit in behaglichem Wohlstande verbracht, so wäre die Zeit, die nun für ihn kam, der kürzeste Weg zur Weltfeindschaft gewesen. Zur Gefrorenheit bis auf den Grund. Er jedoch hatte von einem Dorflehrergehalt sechs Jahre lang für seine Nordlandreise gespart. Dabei waren ihm zwar die Brillengläser gewachsen, aber seiner inneren Freudigkeit hatte das keinen Eintrag getan. Jetzt lebte, er in einer Stadt Mitteldeutschlands — nicht zu gross und nicht zu klein und von jener Art und Lage, in der jedweder Eigenständigkeit ein gar kümmerlich Gedeihen beschieden ist.

Nun — eigentlich lebte Herr Peter nicht in dieser Stadt. Sondern — genau genommen — er lebte in sich selber. Er wohnte nur in einer der Dachstuben, sanft umplätschert vom Meere der Giebel und seiner guten schöpferischen Gedanken. Des Tages ein paar Stunden spazierte er in dem Gewühl der Strassen. Er suchte die Viertel der Reichen und Armen. Er atmete freier im bunten Spätsommerfeste der Anlagen und Wälle. Er studierte dort die trutzig getürmten Bauwerke, die aus anderen Zeiten sich herübergeträumt hatten und nun unverstanden in tiefem Schlafe lagen. Er lebte, was ihm in Bogenbach am Rotwasser nicht zu leben vergönnt gewesen war, und entdeckte die Wirklichkeit hinter etlichen der zehntausend Türen.

Peter Lebegerns große Reise

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