Читать книгу Peter Lebegerns große Reise - Max Geißler - Страница 22

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Sehr merkwürdig war, was nun geschah. Peter hatte sich in die ländliche Villenfreude von Partenkirchen zu flüchten gedacht. Dort vier leuchtende Herbstwochen sesshaft sein und des mehreren umherstreifen zwischen melodischen Glocken des Weideviehs, Rauschewässern, beschneitem Hochschwung der Berge, das hatte er guten Glaubens als das Rezipe in den Kreisen sich einreden lassen, denen er angehörte.

Aber Peter Lebegern — als er zwei Tage an seinem Reiseziel auf Entdeckungen ausgefahren war … Peter Lebegern erkannte (endlich, endlich!): er mochte das Allerweltsmass, das man draussen für ihn hatte, anlegen an sich selbst, wo er wollte — es passte nicht. Nein.

Am dritten Morgen hatte er ein fieberheisses Hirn. Sein Bett war mit Nesseln gestickt gewesen. Die frohgemuten Menschen in den Strassen reizten ihn, und doch hob sich kein Auge zu dem Fenster des fremden Mannes in irgendeinem fremden Hause.

Von droben herein schauten die Gipfel herbstklar und morgenfreudig. Goldlaub fiel, sachte, sachte. Und die Plache des Himmels war endlose Verheissung.

Da nahm Peter Lebegern den Gehstock, stülpte seinen Florentiner auf das ährenblonde Haar, das nun wellig geworden war wie fernes reifes Weizenfeld, wenn der Sommerwind darüberläuft, und ging hinab in die Baumstrasse. Er trug eine weisse, sorgsam gebügelte Strandhose, gelbe Stiefel amerikanischer Herkunft, ein blaues Sacko … dieser Peter Lebegern war soeben aus dem Ei geschlüpft und gehörte seiner äusseren Zubereitung nach in das Grandhotel. (Vor zwei Jahren im Sommer fuhr er in seiner grauen Schulmeisterhose mit durchgedrückten Knien und dem Parapluie zu den Eskimos!)

Peter Lebegerns große Reise

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