Читать книгу Peter Lebegerns große Reise - Max Geißler - Страница 37

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Solchermassen war die Erkenntnis aus der Gaisbubenhütte.

Erkenntnisse verleihen innere Festigkeit. Es erklärt sich daraus sein Verhalten gegen Valentine Wurzler, die ihre Tage nicht darauf anlegte, zu gefallen. Ihre Einfachheit blendete nicht. Und Peter Lebegern hatte noch nichts von ihr gefordert, weder dass sie nett zu ihm sei, noch einen Aufwand an Schönheit und Klugheit mache.

So lebten sie ein paar sorglose Reisetage nebeneinander hin. Auf schmalen Wandersteigen blieb sie oftmals ein Stück zurück. Sie fand in angelegentlichen Gesprächen der Männer keine Vernachlässigung; denn der kleine Doktor liess sie oft tagelang allein im Hause, und auf Landfahrten pflegte er Wegstunden weit stillschweigender Meditationen. Da trollte Valentine nachdenklich und herzfroh hinterdrein.

Nun hatte der Doktor von ihr gesagt: sie sei das einzige Wunder, das er getan habe.

Er pflegte seine Worte zu wägen. Und wahrlich: die durchaus einfältige Art Valentines schien ohnegleichen. Es war gar nichts verbügelt an ihr; weder durch das äusserlich gerichtete Bestreben der Zeit, noch durch eine verrückt gewordene Erziehung.

Ihre Stimme hatte eine dunkle Klangfarbe und war warm wie veilchenfarbener Samt. Peter Lebegern horchte auf, wenn sie sprach. Aber sie sprach selten.

Peter dachte: es ist nun doch so — ihr Herz ist fest in den Händen eines Bräutigams.

Hm. Dann war das eine merkwürdig verschwiegene Liebe! — Und noch abseitiger hielt er sich. Der Sinn stand ihm nicht nach Abenteuern mit jungen Mädchen und es reizte ihn nicht, zu erproben, ob er von zwei Liebhabern der stärkere sei.

Peter Lebegerns große Reise

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