Читать книгу Peter Lebegerns große Reise - Max Geißler - Страница 25

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Darüber wechselte das Leuchten des Tages. Er zog aus klingendem Gold in königlichen Scharlach und weiter in die Gefilde der purpurnen Rosen. Er sah hinter gefrorenen Gipfeln die grossen Brände der Sonne, die aus den Spalten der Erde loderten und die ehernen Festen des Himmels schmolzen. Er klomm empor. Und hinter ihm her stieg das veilchenfarbene Träumen der Nacht.

Um diese Zeit gelangte er an eine Hütte aus Stämmen. — Er hatte deren am Nachmittag andere gesehen, da und dort auf eine Alm oder an einen Waldrand getupft. Die letzte war die dürftigste. Sie reichte ihm mit dem First ihres bemoosten Daches bis an die Hüften. Nach Süden war ein Loch. Da musste er hineinkriechen wie ein Bär — hinein und hinab, vier ausgetretene Erdstufen; denn die Hütte war aus Holz nur halbmannshoch über dem Boden errichtet. Innen war der Grund im Geviert wiederum halbmannshoch ausgeschachtet. Peter Lebegern konnte darin stehen. Es war auch eine Luke da, verschliessbar mit einem gefütterten Rahmen. Ein Lager aus Moos. Und es war eine Feuerstätte vorhanden mit einem eisernen Gestell und einer Stielpfanne. Und getrocknetes Holz. Ein Gaisbub, der bereits zutal gefahren, hauste hier wohl des Sommers. Es lag auch die Losung von Ziegen oder Gemsen um dies Haus. Danach kroch er wieder heraus …

ihm war zu Sinn, wie einst ihm war

in wonnigen Jugendschmergen,

da er noch trug sein langes Haar

und Sehnsucht im heissen Herzen …

Die bunten Blumen, sie nickten scheu,

die Vögel lockten und tiefen,

und über ihnen stieg ein Weih

in flutende Himmelstiefen.

Auf dem Stein vor der Türe der Hütte fröstelte gleich der violette Abend des herbstlichen Hochgebirgs gegen ihn an. Da liess er sich abermals nieder auf die Hände und kroch unter das Dach.

Er hatte nun den wahnwitzigen Gedanken gefasst, seinen Urlaub an dieser Stätte zu verbringen, ganz und gar, und sich nicht über Rufweite von der gastlichungastlichen Stelle zu entfernen.

Diese Eingebung hielt er für so gescheit, dass er sich augenblicklich einzurichten begann. Er zündete Feuer auf der Herdstatt an und schnitt die Schwämme in das Pfännlein. Während sie prutzelten, wühlte er das Mooslager zu einer lockeren Streu auf. Dann ass er das Pilzgericht und sank in einen bergetiefen Schlaf.

Peter Lebegerns große Reise

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