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Hypnose in der Psychotherapie

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Zunächst ein kurzer Exkurs über die REM-Phase – jene Schlafphase, in der wir die intensivsten Träume erleben und unser Gehirn die tagtäglichen Informationen verarbeitet und das ein oder andere Problem löst.61

»Schlaf setzt sich aus zwei deutlich zu unterscheidenden Zustandsformen zusammen: dem Non-REM-Schlaf (non rapid eye movement-Schlaf), also einer Schlafphase ohne schnelle Augenbewegungen, und dem REM-Schlaf (rapid eye movement-Schlaf), jener Phase, die durch schnelle Augenbewegungen gekennzeichnet ist. Träume finden hauptsächlich im REM-Schlaf statt […]« 62

Beim Non-REM-Schlaf handelt es sich um drei Schlafphasen (N1, N2 und N3, auch als I, II oder III bezeichnet), die dem leichten Schlaf bis hin zum Tiefschlaf entsprechen. »Der Ablauf der Schlafphasen wiederholt sich bei gesunden Menschen mit gutem Schlaf mehrfach pro Nacht. Ein vollständiger Zyklus dauert etwa anderthalb Stunden – plus oder minus 10 Minuten. Davon entfallen etwa 50 Minuten auf die Einschlaf- beziehungsweise Leichtschlafphase. Tiefschlaf und REM-Phase machen etwa 40 Minuten dieses Schlafzyklus aus. Am Anfang der Nacht dominiert der Tiefschlaf, gegen Ende der Schlafenszeit verweilen wir vermehrt in den REM-Phasen und bereiten uns aufs Aufwachen vor.«63

Diese REM-Phasen, die bereits ein Fötus erlebt, begleiten uns bis ins hohe Alter. Je älter wir werden, desto kürzer dauern diese Phasen.64

Ab dem siebten Monat durchläuft der Fötus im Mutterleib einen kontinuierlichen REM-Schlaf. Einen Monat später verbringt das werdende Kind damit 20 Stunden pro Tag. Wir erinnern uns – in den REM-Phasen werden Informationen verarbeitet und Traumbilder erzeugt.65 Laut einer Studie des University College London durchläuft der Fötus solche superlangen REM-Phasen vermutlich deswegen, weil sich sein Gehirn in einer rasanten Entwicklung befindet und eine Unmenge an sensorischen Informationen abspeichern und einordnen muss.66

Man geht davon aus, dass sich unser Gehirn in diesen REM-Phasen in einem besonderen Zustand befindet. Es sind Phasen zwischen dem N3-Tiefschlafzustand ohne Bewusstsein und dem Wachzustand bei vollem Bewusstsein. Während einer solchen REM-Phase befinden wir uns demnach in einer Art Trance67, in der das Gehirn Bilder kreiert, Erlebtes verarbeitet, die neuronalen Verbindungen umorganisiert, Probleme löst68 und sich auf einen neuen bewussten Wachzustand vorbereitet.69 Dabei, so vermutet man, wird wieder die Verbindung hergestellt zwischen den primitiven Gehirnarealen (wichtig für die lebenserhaltenden Funktionen während des fast komatösen Tiefschlafs) und den modernen Gehirnstrukturen, in denen unsere Kontrollinstanzen ihren Sitz haben.70 So die These.

Die hypnotisierte Gesellschaft

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