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Schlussfolgerung

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Wir alle haben in vielen Bereichen ethische Überzeugungen, die wir für alternativlos und für die einzig richtigen halten. Diesen Maßstab legen wir dann nicht nur an uns selbst an, sondern auch an andere. Kaum jemand würde behaupten, dass Sklaverei, Sexismus oder Rassismus zu respektierende Meinungen sind. Sklaverei ist beispielsweise keine individuelle Geschmacksfrage, sondern ein Verhalten, das objektiv für Leid anderer Individuen sorgt und entsprechend dem Wertesystem der allermeisten Menschen abgelehnt wird. Vegan lebende Menschen plädieren lediglich dafür, auch leidensfähige Tiere in unser Wertesystem zu inkludieren. In diesem Kontext soll nicht der Eindruck entstehen, dass Tierhaltung und Sklaverei gleichzusetzen sind. Es sind unterschiedliche Themengebiete mit unterschiedlichen Opfern, Tätern und Motiven. Jedoch lässt sich auf der Metaebene in beiden Fällen ein unterdrückerisches System erkennen, in dem sich eine Gruppe an Individuen auf Kosten anderer bereichert. Da im Falle des Konsums tierischer Produkte gravierende negative Auswirkungen auf andere Individuen auszumachen sind, geht damit auch einher, dass man seinen Standpunkt diesbezüglich sehr wohl plausibel verteidigen muss und sich nicht einfach auf das Recht der eigenen Meinung berufen kann. Die Meinungsfreiheit ist ein Recht, das erst erkämpft werden musste, und zwar nicht von Menschen, die geschwiegen haben, um anderen nicht unbequem zu sein. Wenn man legitime Rechte für sich oder andere erlangen möchte, wie eben das Recht auf Meinungsfreiheit oder Rechte für Tiere, ist es nun einmal nötig, andere Meinungen, die man für Unrecht hält, aufzuzeigen und in einem gesellschaftlichen Diskurs zu besprechen. Das falsche Argument des Aufzwingens veganer Meinungen ist hingegen vielmehr ein Versuch, diesen wichtigen Dialog zu unterbinden, und liegt damit deutlich näher am Aufzwingen einer Meinung.

Richtigstellung des Arguments »Veganer*innen zwingen anderen ihre Meinung auf«

Vorurteil Faktenlage
Veganer*innen ignorieren das Recht von anderen auf ihre eigene Meinung. Der vegane Aktivismus verletzt nicht das Grundrecht auf Meinungsfreiheit. Veganer*innen äußern lediglich ihre freie Meinung zu ethisch nicht zu rechtfertigenden Überzeugungen, durch die sich Handlungen mit negativen Konsequenzen für andere ergeben. Aus dem Recht der Meinungsfreiheit lässt sich noch keine Handlungsfreiheit ableiten und so kann man unethisches Verhalten nicht mit einem Verweis auf das Recht der eigenen Meinung legitimieren.
Veganer*innen zwingen ihre Ansichten anderen Menschen auf. Solange das Töten von »Nutztieren« und »Versuchstieren« legal ist, ist es unmöglich für eine vegan lebende Person, ihre Ansichten jemandem aufzuzwingen. Der mit Nachdruck formulierte Hinweis auf die Missstände in der Mensch-Tier-Beziehung ist ein gesellschaftlich äußerst relevantes Thema, über das es einen offenen Diskurs geben muss. Das falsche Argument des Aufzwingens der veganen Meinung ist hingegen ein Versuch, diesen wichtigen Dialog zu unterbinden, und liegt damit deutlich näher am Aufzwingen einer Meinung.
Vegan ist Unsinn!

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