Читать книгу Erwärmung und Wohlstand oder Abkühlung und Verfall - Norbert Buchner - Страница 37
Schnelle Wiedererwärmung vor 8000 Jahren löst Stürme und Fluten aus
ОглавлениеDer große Kälterückfall fand gegen 8000 v.h. (6000 v.Chr..) wieder ein Ende (Abb. 13) und die Temperatur stieg aus ihrem Tief ganz plötzlich um mehrere Grad Celsius auf ein Niveau an, welches wohl weit über dem des 20. Jahrhunderts lag. Dies bestätigen mehrere Anzeichen, wie Hinweise zur damaligen Waldgrenze und Messwerte aus stabilen Isotopen von Baumwuchsringen sowie aus Sedimenten von Seen. Sauerstoffisotope aus Gletschereis auf Grönland (Abb. 4) zeigen dort einen Temperaturunterschied bis zu 6°C! Eine der Ursachen des jähen Temperatursprungs war eine ganz plötzliche Erholung des Golfstroms, welcher einige Jahrhunderte zuvor durch die Einschwemmung riesiger Süßwasser- und Gletschermassen in die Hudson-Bay geschwächt worden war. Das Süßwasser hatte sich nun genügend mit dem Meerwasser vermischt und daher konnten sich die alten Verhältnisse wieder einstellen.
War dies nun der einzige Grund? Zunächst: die Sonneneinstrahlung in den Tropen der nördlichen Erde lag damals aus astronomischen Gründen um 5 bis 6 % höher als heute (Abb. 5) und das führte zu einem höheren Temperatur-Niveau. Für eine weitere sprunghafte Erhöhung hat dann die Sonnenaktivität gesorgt, denn sie stieg gegen 7900 v.h. kurzzeitig auf ein Maximum an, wie es seither nicht mehr oft aufgetreten ist (Abb. 6).
Noch ein weiterer Grund förderte die Erwärmung: durch den Zusammenbruch der Laurentischen Eismasse, der den Kälterückfall gebracht hatte, waren auf riesigen Flächen in Kanada und Alaska die Eismassen beseitigt worden, welche vorher das Sonnenlicht stark reflektiert hatten. Der eisfreie Boden nahm nun wesentlich mehr Sonnenstrahlung auf und auch dies trug zu einer raschen Steigerung der Erwärmung bei!
Die Temperatur verhielt sich nach 6000 v.Chr. aber sehr sprunghaft (Abb. 13) und ebenso sprunghaft muss auch das Wetter gewesen sein! Der anorganische Eintrag in Form von Staub in Seesedimente stieg zeitweilig stark an: das verweist auf stürmische und trockene Zeiten! A.Brauer fand, dass in einem einzigen Jahre riesige Mengen von Staub in ein von ihm untersuchtes Maar eingebracht wurden! Eine ähnliche Information liefern auch Sedimente vom westafrikanischen Kontinentalhang. Sogar im Gletschereis in den südamerikanischen Anden stieg der Staubeintrag um 6000 v.Chr. rasch an und das Gletschereis auf Grönland zeigt um 6100 und um 5900 v.Chr. mit einem stark ansteigenden Natrium-Gehalt einen kräftigen Eintrag von Meeresgischt. Das Wetter war also weltweit von Stürmen und Orkanen geprägt! Stürmisches Wetter nach einer schnellen Temperaturerhöhung entspricht einer allgemeinen Gesetzmäßigkeit! Große Umstellungsphasen des Klimas sind regelmäßig von Stürmen und Hochwasserhäufigkeiten begleitet, denn die Natur versucht, plötzliche lokale Temperaturunterschiede – Land erwärmt sich schnell, Meere hingegen langsamer – auszugleichen und dies geschieht am schnellsten über die Atmosphäre in Form von Stürmen und Orkanen als Ausgleichströmungen.