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Interpersonale Theorie

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Dieses Konzept fokussiert auf die Beziehungserfahrungen der depressiven Patienten. Depressionen entstehen aufgrund von bestimmten Beziehungsmustern, die meist in der Kindheit erworben wurden. Wenn Kinder ihre Bezugspersonen nicht als verlässlich und fürsorglich empfinden, entstehen Ängste dahingehend, dass sich die Bezugsperson zurückzieht und einen verlässt. Kinder mit solchen Beziehungserfahrungen haben das Gefühl, Beziehungen nur dann erhalten zu können, wenn sie den Erwartungen ihrer Umgebung gerecht werden (Lineares u. Campo 2003). Dabei vernachlässigen sie die eigenen Bedürfnisse und können diese irgendwann nicht mehr wahrnehmen. Diese in der Kindheit erworbenen Beziehungsmuster werden auf spätere Beziehungspartner übertragen. Es bestehen ein generelles Gefühl der Wertlosigkeit und eine Angst, nicht in Ordnung zu sein und verlassen zu werden.

Groll und Aggressionen werden aus Angst vor Ablehnung und negativen Sanktionen nur indirekt und in sozial akzeptierter Weise ausgelebt (Meiss 2009). Die depressive Person kommuniziert nicht: »Ich will nicht!«, sondern bestenfalls: »Ich kann nicht!«

Kommentar: Die beschriebenen problematischen Beziehungserfahrungen spielen eine erhebliche Rolle bei vielen depressiven Patienten. Dass es notwendig ist, in bestimmten Fällen die Lebenspartner oder Bezugspersonen in den therapeutischen Prozess miteinzubeziehen, wird heute kaum noch bestritten. Gleichwohl sind die Beziehungserfahrungen nur ein entscheidender Faktor unter anderen.

Hypnosystemische Therapie bei Depression und Burnout

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