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Unterforderung oder Bore-out

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Eine Klientin hat einen Job in einem Unternehmen, der sie beständig unterfordert. Es gibt kaum etwas zu tun, sie steht vielmehr auf Abruf für den Fall, dass man sie braucht, was selten geschieht. Sie bekommt kaum Anrufe und E-Mails. Manchmal hat sie das Gefühl, man habe sie vergessen. Mehrere Versuche, mehr Arbeit zu bekommen, sind erfolglos geblieben. Den Arbeitstag verbringt sie damit, sich selbst zu beschäftigen. Oft bleibt sie länger in den Pausen, kommt später zur Arbeit und geht früher. Während der Arbeit surft sie im Internet, erledigt private Angelegenheiten und chattet mit Bekannten und Freunden. Für diesen Job wird sie ausgesprochen gut bezahlt. Gleichwohl leidet sie unter der permanenten Unterforderung, was sie ihrem privaten Umfeld schwer vermitteln kann, da viele sie darum beneiden, dass sie so wenig zu tun hat.

Dass Unterforderung ebenso ein Problem sein kann wie Überforderung, ist für viele Menschen im ersten Moment nicht nachvollziehbar, stöhnt man doch allgemein über Zeitdruck und zu viel Arbeit. Langeweile kann jedoch ein echter Stressor sein, wenn man gerne etwas tun möchte, aber sich daran gehindert fühlt. In einer solchen Situation entsteht kein Gefühl der Selbstwirksamkeit, man kann nicht feststellen, dass man etwas bewirkt und verändert. Die Grundlage für eine depressive Entwicklung ist damit gegeben.

Langeweile kann ähnlich anstrengend sein wie eine Depression. So wie der depressive Patient in der Ambivalenz zwischen dem Bedürfnis, etwas zu ändern, und der Hoffnungslosigkeit, dass sich etwas ändern ließe, hin- und herschwankt und sich zwischen seinem Anspruch, etwas zu leisten und zu tun, und dem inneren Widerstand dagegen zerrieben fühlt, sucht der Gelangweilte nach etwas, was ihn interessiert und was er unternehmen kann, und kommt doch nicht voran, da er nichts findet.

Hypnosystemische Therapie bei Depression und Burnout

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