Читать книгу Wildwest Großband September 2018: Sammelband 8 Western - Pete Hackett - Страница 26
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Jim Hannagan war in Red Lodge geblieben. Er trug den Stern des Deputysheriffs. Link Jefford hatte ihm den Job angeboten, und Jim hatte nicht lange überlegt.
Der alte Sheriff wurde Jim Hannagans väterlicher Freund.
Jim wurde in Red Lodge bald sehr geschätzt und geachtet. Jefford war alt. Jim nahm ihm fast jede Arbeit ab. Er war unermüdlich. Und er war stolz darauf, den Stern tragen zu dürfen.
Die Wochen verstrichen. Monate zogen ins Land, der Winter kam und verging, es wurde Frühling, dann stöhnte das Land unter der sommerlichen Hitze.
Jim Hannagan war unterwegs. Cedrik Crawford von der Double-C Ranch waren einige Pferde gestohlen worden, und er hatte beim Sheriff Anzeige erstattet. Den Pferdedieben war Jim auf der Spur...
Die Sonne brannte vom Firmament und verwandelte die Main Street von Red Lodge in eine Gluthölle. Im knöcheltiefen Staub glitzerten winzige, silberne Kristalle.
Link Jefford saß im Schaukelstuhl auf der Veranda des Office. Er hatte sich den Hut weit ins Gesicht gezogen und döste vor sich hin.
Drei Reiter bogen aus einer Seitenstraße in die Main Street ein. Im Schritt ritten sie die Fahrbahn herunter auf das Office zu. Sie sahen den schlafenden Mann auf dem Vorbau, und ihnen entging nicht das Abzeichen an seiner braunen Stoffweste.
Vor dem Office zügelten die drei Kerle die Pferde.
Und nun wurde Link Jefford aufmerksam. Er schob sich den Hut aus dem Gesicht, blinzelte und – erschrak. Mit einem Ruck saß er aufrecht. Seine Augen verengten sich etwas.
"John McKenzie!", brach es fassungslos über seine zuckenden Lippen.
"Sehr richtig", versetzte der mittlere der drei Reiter gedehnt. "John McKenzie, der fünf Jahre lang im Zuchthaus saß, und dessen Bruder hier in Red Lodge aufgehängt worden ist."
Link Jefford bekam den Aufruhr seiner Gefühle in den Griff. Er erhob sich, kam bis zum Geländer und legte seine nervigen Hände auf die Querstange.
"Dein Bruder wurde gehängt, weil er zwei Männer ermordet hat. Eine vereidigte Jury hat ihn schuldig gesprochen, der Richter hat ihn zum Tode verurteilt. Ich habe das Urteil vollzogen. Das ist Gesetz, McKenzie. Für Mord hängt man eben in unserem Land."
McKenzie leckte sich über die trockenen Lippen. "Ich habe damals versprochen, meinen Bruder zu rächen, Jefford. Und nun bin ich hier."
Der Sheriff nickte. Seine Lippen waren zu einem dünnen, blutleeren Strich zusammengepresst. Jetzt sprangen sie auseinander. "Ich weiß, McKenzie. Ja, du hast geschworen, deinen Bruder blutig zu rächen. Aber glaubst du, dein Bruder wird wieder lebendig, wenn du mich umbringst?"
"Ihr habt ihn aufgehängt wie ein Stück Vieh!", rasselte McKenzies Organ. "Hast du wirklich gedacht, ich lasse seinen Tod ungesühnt?"
Mit dem letzten Wort zog John McKenzie sein Pferd halb herum und kitzelte es mit den Sporen. Das Tier setzte sich in Bewegung. Die beiden anderen Reiter folgten McKenzie. Sie ritten zum Mietstall, gaben ihre Pferde dort ab und gingen in den Saloon. Dort aßen und tranken sie.
"Wir lassen den alten Knochen im eigenen Saft schmoren", knurrte McKenzie. "Angst und Ungewissheit sollen ihn zerfressen. Er soll genauso leiden wie Price. Er musste vom Fenster des Gefängnisses aus zusehen, wie sie den Galgen für ihn aufbauten und wie sie ihn mit einem schweren Sandsack testeten."
"Vielleicht flieht Jefford, während wir hier sitzen", knurrte Albert Oates, einer der Begleiter McKenzies.
"Oder er besorgt sich Verstärkung", gab Wade Benbow, der dritte Bandit, zu bedenken. "Ich denke an eine Bürgerwehr. Vielleicht sind es auch nur ein paar gute Freunde, die er mobilisiert."
"Link Jefford flieht nicht", erklärte McKenzie im Brustton der Überzeugung. "Und was die Verstärkung angeht, so wird sich kein Schwein an seine Seite stellen und Kugelfang spielen. Ihr werdet es sehen."